Brandenburg begrüßt den Beschluss der Ministerpräsidenten, den Abschuss problematischer Wölfe zu erleichtern. «Es ist gut, dass jetzt endlich alle Länder dringenden Handlungsbedarf sehen und der Schutzstatus des Wolfes verringert werden soll», erklärte Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) am Freitag. «Die Wolfspopulationen in Brandenburg sind zu groß. Die Belastungsgrenze ist bei uns überschritten. Wir brauchen Änderungen im Naturschutzrecht, um ein Bestandsmanagement durchsetzen zu können.»
Im Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz heißt es, der Vorschlag des Bundesumweltministeriums für einen schnelleren und unbürokratischeren Abschuss von «schadenstifteten» Wölfen sei nur ein erster Schritt. Erste Erfahrungen zeigten erhebliche rechtliche Anforderungen. «Das ursprünglich geplante Schnellabschussverfahren läuft damit faktisch ins Leere.» Die Ministerpräsidenten fordern deshalb eine Rechtsänderung. Dazu solle die Bundesregierung mit der EU-Kommission verhandeln. Ziel sei, den Status des Wolfs im Naturschutzrecht von «streng geschützt» auf «geschützt» zu verringern.
Hintergrund ist die steigende Zahl gerissener Nutztiere. Die Zahl bestätigter Wolfsrudel - also Wolfsfamilien - in Brandenburg stieg im biologischen Wolfsjahr 2022/2023 auf 52. Die Zahl der Wolfs-Übergriffe in Brandenburg stiegt von 297 im Jahr 2022 auf 358 im vergangenen Jahr. Dabei wurden 1281 Schafe und Ziegen getötet.
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