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Bundespräsident informiert sich über neue Chancen in der Landwirtschaft

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. / Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild
Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. / Foto: Patrick Pleul/dpa/Archivbild

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier besucht das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Brandenburg, um über die Folgen des Klimawandels für die Landwirtschaft zu sprechen.

Ein Snack aus Ackerbohnen und Kaffee aus Lupinen? «Das mag man sich gar nicht vorstellen», sagte Frank-Walter Steinmeier, als er die Alternative zum Bohnenkaffee in kleinen Tüten begutachtete. Am Dienstag informierte sich der Bundespräsident auf einem landwirtschaftlichen Versuchsfeld im brandenburgischen Müncheberg östlich von Berlin über neue Chancen für den Anbau von Hülsenfrüchten wie Lupinen, Ackerbohnen und Kircherbsen - und darüber, welche Lebensmittel in Zeiten zunehmenden Fleischverzichts entstehen.

Bei einem Besuch des Leibniz-Zentrums für Agrarlandschaftsforschung (ZALF) in Müncheberg widmete sich das Staatsoberhaupt - auf dem Acker und im Labor - einer Neuausrichtung der Landwirtschaft als Folge des Klimawandels. Steinmeier sagte, die rund 500 Mitarbeiter der Einrichtung wollten mit modernster Technologie und mit hohem wissenschaftlichem Ehrgeiz zeigen, wie in dieser Region mit kargen Sandböden Landwirtschaft auf modernstem Niveau möglich sei. Er bezeichnete den Klimawandel als eine riesige Herausforderung für die Landwirte. Zugleich zeigte er sich überzeugt, dass der Wandel nicht nur in Städten, sondern auch im ländlichen Raum gelingen werde.

Agrarforscher präsentierten Steinmeier solarbetriebene Feldroboter und andere Prototypen. Sie sollen helfen, klimaschädliche CO2-Emissionen auf dem Acker zu verringern und die Artenvielfalt zu verbessern. Der Bundespräsident plauderte mit einem Landwirt auf einem Traktor, steuerte bei leichtem Nieselregen einen Roboter zur Unkrautbekämpfung. Forscherinnen und Forscher des Leibniz-Zentrums in Müncheberg schilderten, der Anbau von Hülsenfrüchten werde angesichts zunehmenden Fleischverzichts für Landwirte attraktiver und funktioniere auch auf den schlechteren Böden in Brandenburg.

Bei den Gesprächen mit den Agrarforschern und Unternehmern ging es um den Wandel auch aufgrund von Extremwetterereignissen und Innovationen in der Agrarbranche. Landwirte aus ganz Deutschland hatten zuletzt mit einer Welle von Demonstrationen gegen Kürzungen bei den Agrardiesel-Subventionen protestiert und Bürokratieabbau gefordert. Steinmeier sagte, die Proteste der Bauern hätten auch für Sensibilität bei Politikern gesorgt, sich wieder verstärkt um den ländlichen Raum zu kümmern.

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