Die chemische Industrie in Ostdeutschland sieht sich vor Beginn der Tarifverhandlungen für die rund 49.000 Beschäftigten in einer herausfordernden Lage. Im vergangenen Jahr seien der Umsatz (-12,2 Prozent) und die Produktion (-7,9 Prozent) zurückgegangen, teilte der Arbeitgeberverband Nordostchemie am Samstag mit. Teure Energie, fragile Lieferketten und überbordende Bürokratie führten zu steigenden Kosten und stellten die Unternehmen damit vor Herausforderungen. Gedrosselte Anlagen und Abschaltungen seien die Folge.
Bei den Tarifverhandlungen solle deshalb der Erhalt von Standorten und Beschäftigte im Fokus stehen, forderte der Verband. «Oberstes Ziel muss es sein, Standorte und Beschäftigung zu sichern», sagte die Hauptgeschäftsführerin des Arbeitgeberverbandes, Nora Schmidt-Kesseler. Die Gewerkschaften hatten mehr Geld für die Mitarbeitenden gefordert.
Insgesamt befinde sich die Branche in «einer umfassenden Transformation, die massive Investitionen erfordert», hieß es. Auch betonte der Verband, dass er eine Differenzierung zwischen gewerkschaftlich organisierten und nicht organisierten Beschäftigten strikt ablehne. Die regionalen Verhandlungen in Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sollen am 25. April in Potsdam stattfinden.
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