Beim Heizen von Wohnungen und Gebäuden in Berlin spielen erneuerbare Energien nach Angaben des Versorgers Gasag nach wie vor eine untergeordnete Rolle. Lediglich acht Prozent der Gebäudewärme stammen aus nachhaltigen Quellen, wie der Strom- und Gasanbieter am Dienstag in Berlin mitteilte. Zwei Drittel der Wärmemenge stammten aus Erdgas. Kohle und Gas stehen demnach für nahezu ein Fünftel der Wärmeversorgung. «Der Umbau des Gasnetzes und der Ausbau grüner Erzeugungsanlagen für Quartiere erfordern mehr Ressourcen und Kapazitäten», sagte Gasag-Vorstandsmitglied Stefan Hadré.
Das gilt auch für das Berliner Fernwärmenetz. Rund zwei Drittel des Wärmeverbrauchs in Berlin stammen aus der Fernwärme. Die wiederum wird zu lediglich elf Prozent aus erneuerbaren Energien gespeist. Die Gasag will deshalb im laufenden Jahr die Investitionen auf rund 174 Millionen Euro steigern und das Geld größtenteils für den Umbau der Wärmeversorgung verwenden. Das wäre ein Anstieg um 50 Prozent im Vergleich zu 2030.
Weil das vergangene Jahr wärmer war als erwartet, hat die Gasag 2023 weniger Strom und Gas verkauft. Beim Gas ging der Absatz nach Angaben des Unternehmens um rund 13 Prozent zurück. Beim Stromabsatz lag der Rückgang bei rund sechs Prozent. Neben der Witterung hat das Unternehmen auch Kunden verloren. Der Umsatz stieg aufgrund der hohen Inflation dennoch um rund 40 Prozent auf knapp 2,3 Milliarden Euro.
Vor wenigen Tagen schloss das Land Berlin den Kauf des Berliner Fernwärmenetzes vom Energieversorger Vattenfall ab.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten