Bei Wildscheinen im Kreis Uckermark sind Trichinellen nachgewiesen worden - ein für den Menschen gefährlicher Parasit. In Deutschland treten diese Fadenwürmer eher selten auf. Bei erlegten Wildschweinen aus den Regionen Wallmow und Hohenreinkendorf seien im Februar und März bei der amtlichen Fleischuntersuchung Trichinellen nachgewiesen worden, teilte der Landkreis mit. Die Tiere seien unschädlich beseitigt worden.
Vorsicht bei Verzehr von Mett und Rohwürsten
Eine Übertragung auf den Menschen erfolgt ausschließlich durch den Verzehr von rohem Fleisch. «Die Parasiten werden nicht durch Räuchern, Pökeln oder Trocknen abgetötet. Damit ist insbesondere der Verzehr von Mett, Rohwürsten oder Schinken für den Menschen besonders gefährlich», warnte Amtstierarzt Achim Wendlandt.
Erkrankungen beim Menschen in Deutschland selten
Eine Trichinellen-Infektion verläuft bei den Tieren in der Regel ohne Symptome. Bei Menschen können die Parasiten schwere Infektionen auslösen und auch zum Tod führen. Erkrankungen sind in Deutschland laut Robert Koch-Institut aber selten.
Laut Bundesinstitut für Risikobewertung wurden von 2001 bis 2010 pro Jahr durchschnittlich sechs Trichinellose-Fälle beim Menschen gemeldet. Symptome sind unter anderem Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Im späteren Verlauf der Erkrankung können laut Bundesinstitut auch Fieber, Muskelschmerzen und Ödeme im Augenbereich auftreten.
Der Amtstierarzt wies daraufhin, wie wichtig eine gründliche und lückenlose Trichinellen-Untersuchung bei den Tieren ist. Von jedem zur Strecke gebrachten Wildschwein, Dachs oder Waschbär, die verzehrt werden sollen, müsse «Probenmaterial in ausreichender Menge und Qualität» untersucht werden.
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten