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100 Jahre Berliner S-Bahn: Historischer Zug bringt Feierlichkeiten auf die Schiene

S-Bahnchef Peter Buchner (Mitte), Finanzsenator Stefan Evers (rechts) und Landesminister Rainer Genilke (links) geben grünes Licht zum 100. S-Bahn-Geburtstag.  / Foto: Jens Kalaene/dpa
S-Bahnchef Peter Buchner (Mitte), Finanzsenator Stefan Evers (rechts) und Landesminister Rainer Genilke (links) geben grünes Licht zum 100. S-Bahn-Geburtstag. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Feierliche Fahrt im historischen S-Bahn-Zug auf der Strecke zwischen Nordbahnhof und Bernau zum 100. Geburtstag der Berliner S-Bahn.

Mit einer Fahrt im historischen Zug auf der Strecke zwischen dem heutigen Berliner Nordbahnhof und Bernau haben die Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der Berliner S-Bahn begonnen. Die 86 und 96 Jahre alten Waggons wurden vom Verein Historische S-Bahn sicherheitstechnisch aufwendig auf den neusten Stand gebracht, damit sie eine Verkehrszulassung für das Berliner S-Bahnnetz bekommen konnten.

Zahlreiche Neugierige erwarteten den Zug in Bernau und nutzten die Gelegenheit für Fotos. Auf der historischen Strecke zwischen dem ehemaligen Stettiner Vorortbahnhof und dem brandenburgischen Bernau startete am 8. August 1924 der elektrische Zugbetrieb.

Evers spricht von «Meilenstein für die Entwicklung Berlins»

Der Tag gilt als Geburtsstunde der Hauptstadt-S-Bahn, auch wenn es Versuche mit elektrischen Zügen und sogar einen ersten Regelbetrieb schon Anfang des Jahrhunderts gegeben hatte. Das noch heute genutzte Fahrzeugkonzept mit Viertelzügen und der Taktverkehr begannen aber erst später.

«Das war ein Meilenstein für die Entwicklung Berlins, die Entwicklung unserer Metropole», sagte Berlins Finanzsenator Stefan Evers (CDU). Auch für die Verbindung mit dem benachbarten Brandenburg sei die Strecke ein wichtiges Element.

Mit weiteren historischen Sonderfahrten, zahlreichen thematischen Ausstellungen und einem musikalischen Rahmenprogramm soll der Geburtstag in den nächsten vier Tagen gefeiert werden. Der Berliner Rapper Romano hat ein Geburtstagsständchen für das Nahverkehrsunternehmen beigesteuert. 

Viele Programmpunkte an verschiedenen Haltestellen

Es gibt zahlreiche Programmpunkte an verschiedenen Haltestellen und quer über die Hauptstadt verteilt. Das Deutsche Technikmuseum etwa zeigt eine Sonderausstellung zu den Anfängen der S-Bahn. Gezeigt wird dort einer der ältesten erhaltenen S-Bahn-Wagen aus dem Jahr 1924.

Die Berliner S-Bahn mit ihrer Nord-Süd-Verbindung, der Stadt- und der Ringbahn, bildet gemeinsam mit den Angeboten der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) das Rückgrat des Berliner Nahverkehrs. An jedem Werktag fahren im Schnitt 1,5 Millionen Menschen mit ihr durch Berlin und nach Brandenburg. 

16 Linien fahren über das rund 340 Kilometer lange S-Bahnnetz, davon liegen 257 Kilometer in Berlin und 83 Kilometer in Brandenburg. Ein- und Ausstieg ist an 168 S-Bahnhöfen möglich, davon sind 132 in Berlin. 

«Was wir uns allerdings natürlich gemeinsam wünschen, ist, dass diese S-Bahn weiter entwickelt wird», sagte Bernaus Bürgermeister André Stahl (Linke) bei der Feier in Berlins Nachbarstadt. Dazu gehöre ein stabiler Fahrplan, mehr Kapazitäten und ein Zehn-Minuten-Takt nach Bernau. «Das ist ein Wunsch, den ganz viele Menschen hier in dieser Region haben, den wir in Bernau haben.» 

Chef der S-Bahn sieht Unternehmen gut aufgestellt

Auch der Chef der S-Bahn, Peter Buchner, hatte jüngst angemerkt, dass insbesondere beim Ausbau der Infrastruktur noch viel Potenzial sei. «Es wurden nach dem Zweiten Weltkrieg und auch nach der Wende nicht alle Strecken wieder zweigleisig aufgebaut», sagte er anlässlich der Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag der S-Bahn im «Tagesspiegel». «Das bereitet uns heute Probleme.» Auch bei der Stromversorgung und den Abstellgleisen sei weniger wieder hergestellt worden. 

Gleichwohl sieht Buchner das Unternehmen heute gut aufgestellt. «Wir haben erst im letzten Jahr das Angebot für unsere Fahrgäste sehr stark ausgeweitet.» Es führen längere Züge in dichteren Takten. «Wir können in der Hauptverkehrszeit bis zu 6.700 Sitzplätze mehr anbieten – pro Stunde.» Statt vorher sechs führen auf der Stadtbahn jetzt sieben Züge innerhalb von 20 Minuten. «Unser Angebot ist heute also viel besser.»

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