Das Energieunternehmen Leag bereitet den Bau eines Gaskraftwerks im Industriepark Schwarze Pumpe in der Lausitz vor, das später mit Wasserstoff betrieben werden kann. Es soll zur Absicherung der Energieversorgung angesichts des geplanten Kohleausstiegs dienen, wenn kein Wind und keine Sonne scheint. Das Gaskraftwerk, dessen Planung und Bau etwa sechs Jahre dauere, könnte laut Leag noch vor 2030 ans Netz gehen und Strom liefern, teilte das Unternehmen am Freitag mit.
Seit Februar werde ein Baufeld im südlichen Industriepark Schwarze Pumpe bei Spremberg vorbereitet. Eine Investitionsentscheidung wurde laut Leag aber noch nicht getroffen. Dies hänge von der Ausgestaltung der Kraftwerksstrategie der Bundesregierung ab, hieß es. Konkrete Ausschreibungskriterien und eine Verständigung mit der EU fehlten noch. Dies werde dringend erwartet, damit der Bau 2025 beginnen könne, so die Leag.
Im Februar dieses Jahres einigte sich die Bundesregierung nach langen Verhandlungen auf eine Kraftwerksstrategie. Kurzfristig sollen demnach neue Kraftwerkskapazitäten im Umfang von 10 Gigawatt wasserstofffähigen Gaskraftwerken ausgeschrieben werden. Bis 2032 soll auch ein Wasserstoff-Kernnetz fertig sein - zum Transport des energiereichen Gases, das zum größten Teil importiert werden muss. Die Energiebranche wartet seit Langem auf die Kraftwerksstrategie, mehrere Konzerne in Deutschland stehen in den Startlöchern. Die neuen Kraftwerke sollen klimaschädliche Kohlekraftwerke ersetzen und einspringen, wenn kein Wind weht und keine Sonne scheint, um die Stromnachfrage zu decken.
Nach den Plänen der Leag könnte auf der Industriefläche der ehemaligen Kokerei ab dem kommenden Jahr ein 870 Megawatt-Gas- und Dampfturbinenkraftwerk entstehen, dass dann schrittweise auf Wasserstoff umgestellt werden könnte. Die Ausgangsbedingungen seien mit einem Zugang zum Erdgasnetz und dem geplanten Wasserstoff-Kernnetz optimal, hieß es.
Der Energiekonzern Leag plant im Kohlerevier der Lausitz einen weitreichenden Umbau hin zu erneuerbaren Energien. Nach dem Kohleausstiegsgesetz wird ab 2038 kein Strom mehr aus Braunkohle erzeugt. SPD, Grüne und FDP hatten in ihrem Koalitionsvertrag aber auch vereinbart, den Kohleausstieg «idealerweise» auf 2030 vorzuziehen. In der Region stößt das auf Ablehnung.
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