Die ostdeutschen Bundesländer wollen beim Thema Wasserstoff gemeinsam agieren und Wasserstoff als zentralen Bestandteil einer nachhaltigen Energiewende etablieren. Mit der «Initiative für Wasserstoff in Ostdeutschland» (IWO) sollen Politik, Wirtschaft und Wissenschaft eng vernetzt werden, teilte das Wissenschaftsministerium Sachsen-Anhalt am Dienstag mit. Der Osten könne so zum Kern einer nachhaltigen deutschen Wasserstoffwirtschaft werden. Beteiligt an der Initiative sind den Angaben zufolge Sachsen-Anhalt, Sachsen, Thüringen, Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Jedes der sechs Länder finanziere die IWO durch einen jährlichen Beitrag von 100.000 Euro. Hinzu komme eine Anschubfinanzierung des Bundes in Höhe von 500.000 Euro.
Die ostdeutschen Bundesländer hatten sich bereits bei einem Treffen der Ministerpräsidenten im vergangenen Jahr zur Gründung der Wasserstoff-Plattform entschlossen. Damals betonte Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), Ostdeutschland habe einen Vorsprung bei erneuerbaren Energien. Dies müsse genutzt werden, um Wasserstoff zu produzieren. Eine enge Zusammenarbeit beim Aufbau eines Wasserstoffnetzes sei eine große Chance für den Wirtschaftsstandort Ostdeutschland.
Zuletzt waren neben dem Ausbau der Wasserstoffnetze auch weitere Pilotprojekte in Ostdeutschland begonnen worden, darunter eine Pilotanlage für grünes Methanol in Leuna (Sachsen-Anhalt) und die Gründung eines Forschungszentrums für den Wandel der chemischen Industrie in Delitzsch (Sachsen). Einem Gutachten zufolge, das die Landesregierung von Sachsen-Anhalt vor Kurzem vorgestellt hatte, wird sich der Bedarf an Wasserstoff bis 2045 allein in Sachsen-Anhalt verdoppeln.
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten