Fünf Tage nach Beginn der Abrissarbeiten ist die marode Ringbahnbrücke im Berliner Westen so gut wie Geschichte. Der Abriss sei weitgehend abgeschlossen, sagte der Technische Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, Dirk Brandenburger, am Mittwoch bei einem Pressetermin vor Ort. Während der Regierende Bürgermeister Kai Wegner sprach, krachte das letzte Teilstück der maroden Brücke zu Boden. Eine Stütze stand noch.
«Wir kommen sehr zügig voran»
Die 1963 fertiggestellte Ringbahnbrücke gehört zum Autobahndreieck Funkturm in Berlin-Charlottenburg, über das täglich rund 230.000 Autos rollen.
«Wir kommen sehr zügig voran», sagte Brandenburger. Jetzt müsse der Schutt nur noch am Boden zerkleinert und abtransportiert werden. Über Ostern werde an der Ringbahnbrücke nicht gearbeitet. An der Westendbrücke gehe es dagegen weiter - allerdings würden keine Abbrucharbeiten mit viel Lärm stattfinden. Zudem werde nachts nicht gearbeitet, sagte Brandenburger. Die Kosten für den Abriss beider Brücken liegen Brandenburger zufolge im niedrigen zweistelligen Millionenbereich.
Er sei zuversichtlich, dass die Autobahngesellschaft der S-Bahn Anfang kommender Woche ein Signal gegeben könne, wann die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs wieder vorbereitet werden könne. Nach jetziger Planung sollen die S-Bahnen am 28. April - also mit Ende der Schulferien - fahren.
Der Regierender Bürgermeister Wegner sieht in den Arbeiten eine Blaupause für ganz Deutschland. «Berlin kann Vorbild sein», sagte der CDU-Politiker. Wenn alle Beteiligten zusammen an einem Ziel arbeiteten, gebe es «Dinge in Deutschland, auch in Berlin», die schnell gehen könnten. Zugleich forderte Wegner, dass die Milliarden aus dem Sondervermögen Infrastruktur möglichst schnell verbaut werden.
Die Brücken sollen möglichst schnell neu gebaut werden
Die Ringbahnbrücke war Mitte März zusammen mit der etwas weiter nördlich gelegenen Westendbrücke aus Sicherheitsgründen kurzfristig komplett gesperrt worden. Ein seit langem bekannter Riss hatte sich überraschend vergrößert.
Wenige Tage später wurde auch die S-Bahntrasse unter den Brücken gesperrt. Normalerweise sind hier nach S-Bahn-Angaben rund 50.000 Menschen täglich mit der Bahn unterwegs. Der Abriss beider Brücken hatte am Samstag begonnen. Gearbeitet wurde Tag und Nacht. Beide Bauwerke sollen neu gebaut werden.
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