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Nachwuchsmediziner gesucht – Medizin-Uni Lausitz soll helfen

Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Michael Kretschmer (CDU), setzen auf eine länderübergreifend-positive Wirkung der Ausbildung an der Medizinischen Universität Lausitz. / Foto: Frank Hammerschmidt/dpa
Die Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke (SPD) und Michael Kretschmer (CDU), setzen auf eine länderübergreifend-positive Wirkung der Ausbildung an der Medizinischen Universität Lausitz. / Foto: Frank Hammerschmidt/dpa

Brandenburg und Sachsen sehen in der neuen Medizinischen Universität Lausitz - Carl Thiem in Cottbus eine große Chance für beide Länder, um die Ärzteversorgung voranzubringen.

Brandenburg und Sachsen sehen in der neuen Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem in Cottbus eine große Chance für beide Länder. «Nichts brauchen wir im Land Brandenburg dringender als junge Medizinerinnen und Mediziner», sagte Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) in Cottbus vor einem Treffen mit Akteurinnen und Akteuren der Gesundheitsversorgung.

«Und dass die dann hier ausgebildet werden, hilft uns natürlich auch gerade in dieser für unser Land ganz entscheidenden Frage voranzukommen, die Ärzteversorgung gerade auch in der Fläche des Landes in Zukunft gut abzusichern.» Ohne gegenzusteuern, würde sich die Versorgungslage insbesondere in ländlichen Regionen verschärfen, die die Lausitz prägten. 

In Brandenburg sind laut Staatskanzlei aktuell 37 Prozent aller Hausärztinnen und -ärzte über 60 Jahre alt. Diese Zahl verdeutliche, wie groß der Bedarf sei, sagte Woidke. Für das Studium an der neuen Universität ist eine Landarztquote von zehn Prozent geplant für diejenigen, die später im Land bleiben. 

Kretschmer sieht «Riesenchance»

Aber nicht nur für Brandenburg, auch für den Freistaat ist das Projekt nach Angaben von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer eine «Riesenchance». Der CDU-Politiker sagte: «Man kann sich vorstellen: Die Krankenhäuser, die zur Ausbildung gebraucht werden, die Arztpraxen, die gebraucht werden, die können auch in Sachsen sein.» Man müsse den mitteldeutschen Raum stärken. 

Die Idee zum Aufbau der neuen Medizin-Uni ist laut Brandenburgs Staatskanzlei 2019 bei einem Treffen der beiden Ministerpräsidenten entstanden. Die Uni wurde am 1. Juli gegründet und ist Teil der Förderung des Strukturwandels in der Lausitz angesichts des geplanten Endes des Braunkohleabbaus. Der Teil zur Krankenversorgung ging aus dem Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus hervor, dem größten Brandenburger Klinikum. 

1.300 Arbeitsplätze für Fachkräfte geplant

Im Zuge des Ausbaus zur Uni-Klinik sollen nach Angaben der Staatskanzlei etwa 80 Professuren entstehen sowie 1.300 Arbeitsplätze für Fachkräfte. 2025 sollen die ersten Professuren besetzt werden, 2026 die ersten Studierenden loslegen. Wenn die Uni vollständig ausgebaut ist – voraussichtlich ab 2035 – werden demnach 1.400 Studierende immatrikuliert sein. 

Die Universität soll Kern eines digital unterstützten Netzwerks der Gesundheits- und Pflegeversorgung in der «Modellregion Gesundheit Lausitz» werden und auch das Gesundheitswesen im Rest Deutschlands voranbringen.

85-Millionen-Scheck und neue Notaufnahme

Woidke überreichte dem Vorstandschef der Unimedizin, Eckhard Nagel, einen symbolischen Scheck über 85 Millionen Euro. Das Geld aus Strukturstärkungsmitteln des Bundes dient dem Ausbau der Uni zum digitalen Leitkrankenhaus der Modellregion. Es soll in Digitalisierungsprojekte fließen – etwa in den Bereichen Infrastruktur, Patientensicherheit und Dokumentation. 

Insgesamt sollen fast vier Milliarden Euro von Bund und Land in die Uni investiert werden. Woidke sprach von dem Projekt, in das am meisten Geld aus dem Strukturentwicklungsfonds Brandenburgs fließen werde.

Im Anschluss an das Treffen wurde auf dem Campus der Uni eine neue Notaufnahme eröffnet. Brandenburgs Wissenschafts- und Gesundheitsministerinnen, Manja Schüle (SPD) und Ursula Nonnemacher (Grüne), bezeichneten diese als modernste Notaufnahme Deutschlands. Nach Uni-Angaben verfügt sie über 40 Behandlungsplätze und 45 Plätze in einer Holding Area. «Eine Behandlung von 50 Patientinnen und Patienten gleichzeitig ist damit theoretisch möglich», teilte Chefarzt Tim Flasbeck mit.

 

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