Ein mehr als 40 Meter langer Schriftzug am früheren Flughafen Tempelhof erinnert an die Opfer des ehemaligen «Konzentrationslagers Columbia» in Berlin. Die Worte «nicht mehr zu sehen» auf der Böschung entlang der Südseite des Columbiadamms sollen ein Zeichen gegen das Vergessen setzen und an die Rolle des Gebäudes im System der NS-Verfolgung erinnern.
Zu der offiziellen Enthüllung kamen unter anderem Kultursenator Joe Chialo (CDU) und Bausenator Christian Gaebler (SPD), die Blumen niederlegten. Die aus einem Stahlrahmen bestehenden Buchstaben des Schriftzugs sind mit rotem Ziegelbruch gefüllt, was an die historischen Mauern des Gebäudes erinnern soll. Der Entwurf stammt von dem Berliner Architekten Martin Bennis und dem Weidner Atelier.
Einziges KZ in Berlin
Das ehemalige Columbia-Haus war von 1933 an zunächst ein Gefängnis der Geheimen Staatspolizei Gestapo. Von 1934 bis 1936 diente es als «Konzentrationslager Columbia» der SS und war damit den Angaben zufolge das einzige KZ in Berlin. Insgesamt seien mindestens rund 8000 Männer im KZ Columbia inhaftiert worden, überwiegend politische Gegner der Nazis, aber auch Juden, Geistliche, Künstler und Homosexuelle.
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