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Gedenkveranstaltung zum Brandanschlag auf Bücherbox am Holocaust-Mahnmal «Gleis 17» in Berlin-Grunewald

Vor einem Jahr brannte die Bücherbox komplett aus. (Archivfoto) / Foto: Paul Zinken/dpa
Vor einem Jahr brannte die Bücherbox komplett aus. (Archivfoto) / Foto: Paul Zinken/dpa

Vor einem Jahr sorgte ein Brandschlag auf eine Bücherbox nahe dem Holocaust-Mahnmal «Gleis 17» für Entsetzen. Nun wird am Ort des Geschehens an die Tat erinnert.

Ein Jahr nach dem Brandanschlag auf die Bücherbox am Holocaust-Mahnmal «Gleis 17» in Berlin-Grunewald findet dort heute um 16.00 Uhr eine Gedenkveranstaltung statt. Dazu werden zahlreiche Gäste erwartet, darunter der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein.

In der Nacht zum 12. August 2023 war die in einer früheren Telefonzelle untergebrachte Bücherbox mit zahlreichen Publikationen über die Zeit des Nationalsozialismus und einer Hörstation in Brand gesetzt und zerstört worden. Als Täter wurde ein damals 63-jähriger Mann ermittelt, der ein antisemitisches Bekennerschreiben hinterließ.

Der Frührentner gestand den Anschlag und weitere Taten später vor Gericht. Darunter waren auch versuchte Brandschläge auf das Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Tiergarten und auf einen Verein lesbischer Frauen in Neukölln. Im vergangenen Februar lehnte das Landgericht Berlin eine Verurteilung des Mannes ab, weil er nicht schuldfähig sei. Er kam nach einigen Monaten im Maßregelvollzug auf freien Fuß. 

Abgebrannte Bücherbox im Museum

Seit 23. Februar steht eine neue «Bücherbox» nahe dem Mahnmal «Gleis 17» am Bahnhof Grunewald. Der ausgebrannte Vorgänger wurde in die Sammlung der Stiftung Haus der Geschichte in Bonn aufgenommen und wird dort ab dem 18. September in der Ausstellung «Nach Hitler. Die deutsche Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus» gezeigt.

Das Mahnmal «Gleis 17» am Bahnhof Grunewald erinnert an die etwa 10.000 Jüdinnen und Juden, die von dort während der NS-Diktatur mit Zügen aus Berlin in Vernichtungslager deportiert wurden. Weitere 30.000 wurden zwangsweise vom Güterbahnhof Moabit und etwa 10.000 vom Anhalter Bahnhof abtransportiert.

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