An die Flucht der Familie von Israels Botschafter Ron Prosor vor dem Nazi-Regime erinnern in Berlin jetzt sogenannte Stolpersteine. Der Erfinder des Gedenk-Projekts, Gunter Demnig, verlegte in der Eisenzahnstraße im Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf die Steine im Beisein des Botschafters und dessen Frau Hadas Prosor.
Fast 91 Jahre nach der Flucht seiner Großeltern verfolgte Botschafter Prosor sichtlich berührt die Zeremonie, an der unter anderem auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas und die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer teilnahmen. Der Botschafter erinnerte dabei an die Beweggründe, die Elfriede und Berthold Proskauer dazu brachten, im Oktober 1933 mit ihren Kindern Liselotte und Ulrich die Heimat zu verlassen.
Stolperstein-Projekt erinnert an Nazi-Opfer
«Ulrich Proskauer war mein Vater. Als er am 20. November 1933 in Jaffa an Land ging, gab es den Staat Israel noch nicht, erst 15 Jahre später würde er gegründet werden. An diesem Tag im November vor 91 Jahren hätte Ulrich sich wahrscheinlich in seinen kühnsten Träumen nicht vorstellen können, dass sein Sohn eines Tages als Botschafter den jüdischen Staat Israel in Deutschland vertreten würde. Und doch ist es genau so gekommen», schrieb Prosor in einem Gastbeitrag im «Tagesspiegel».
Mit dem Stolperstein-Projekt will der 1947 in Berlin geborene Demnig an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, es gilt als das größte dezentrale Mahnmal der Welt. Die Steine, die auf der Oberseite kleine Messingplatten mit den Namen der Opfer tragen, werden seit 1996 vor deren einstigen Wohnungen im Straßen- oder Gehwegpflaster verlegt - meist von dem Künstler selbst.
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