Hunderte Ärztinnen und Ärzte haben vor der Berliner Charité für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Geld gestreikt. «Sparité» und «Sparen bis kein Arzt kommt», war auf Plakaten am Donnerstag zu lesen. Der Marburger Bund sprach von rund 1000 Teilnehmern, die Polizei von bis zu 750. Der Marburger Bund hatte die insgesamt rund 2700 Ärzte der drei Charité-Standorte zu einem ganztägigen Warnstreik aufgerufen.
Aus Sicht des Marburger Bundes verlief der Streik sehr erfolgreich, wie Peter Bobbert sagte, Vorstandschef des Marburger Bundes Berlin/Brandenburg. «Der Platz war voll», sagte Bobbert mit Blick auf die zentrale Kundgebung am Robert-Koch-Platz. Der Pressesprecher der Charité, Markus Heggen, sagte der dpa: «Die Versorgung der geplanten Behandlungen hat reibungslos und unkompliziert geklappt.» Planbare und nicht dringende Eingriffe wurden verschoben. Zeitkritische Tumoroperationen, Transplantationen, Operationen von Kindern, die Versorgung von Patientinnen und Patienten nach Schlaganfall, Herzinfarkten und anderen Notfällen sollten durchgeführt werden.
In den Tarifverhandlungen mit der Charité fordert der Marburger Bund unter anderem eine Lohnsteigerung um 12,5 Prozent, eine Anhebung der Nachtzuschläge und die Einführung eines neuen Zuschlages für Arbeit in Randzeiten. In bislang drei Verhandlungsrunden versuchte die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge eine Einigung mit der Charité zu erreichen. «Das vorgelegte Angebot, von jeweils 2,3 Prozent lineare Entgelterhöhung für 2024 und 2025 sowie eine theoretische Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf einheitlich 40 Stunden, ist völlig unzureichend», kritisierte die Gewerkschaft in einer Mitteilung.
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