An einem Warnstreik für bessere Arbeitsbedingungen in kommunalen Berliner Kitas haben sich am Donnerstag nach Angaben der Gewerkschaft Verdi rund 2500 Erzieherinnen und Erzieher beteiligt. Bis zu zwei Drittel der etwa 280 betroffenen Kitas seien geschlossen geblieben, sagte ein Verdi-Sprecher. Dort werden normalerweise rund 35.000 Kinder betreut, viele Eltern mussten sich Alternativen überlegen.
Viele Streikende nahmen an einer Kundgebung vor dem Abgeordnetenhaus teil. Dort zeigten sie der Politik symbolisch Gelbe Karten und forderten den Senat lautstark auf, in Verhandlungen über bessere Arbeitsbedingungen und Entlastung der Kita-Mitarbeiter einzutreten.
Die Gewerkschaft fordert einen Tarifvertrag, der die pädagogische Qualität in den vielfach von Personalmangel geprägten kommunalen Kitas sichert und Entlastung schafft. Unter anderem sollen dort Regelungen zur Gruppengröße, zum Ausgleich von Belastungen und für eine bessere Ausbildung festgehalten werden. Der Senat lehnt Gespräche darüber bisher ab und verweist darauf, dass Berlin Mitglied der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) sei und hier keinen Alleingang vollziehen könne.
Insgesamt gibt es in Berlin laut Bildungsverwaltung rund 2900 Kitas, die oft von freien Trägern betrieben werden. Etwa 165.000 Kinder werden dort betreut. Rund ein Zehntel der Kitas gehört zu sogenannten Eigenbetrieben des Landes. Hier hatte Verdi 7600 Beschäftigte zum Warnstreik aufgerufen. Sollte der Senat bei seiner Ablehnung von Tarifverhandlungen bleiben, sollen die kommunalen Kitas laut Verdi ab kommendem Montag drei Tage lang bestreikt werden.
Der Landeselternausschuss Kita Berlin, der nach eigenen Angaben die Interessen aller Eltern von Kitakindern vertritt, kritisierte den Warnstreik als unangemessen. Viele Eltern hätten nicht die Möglichkeit, innerhalb kurzer Zeit eine alternative Betreuung für ihre Kinder zu organisieren. Verbesserungen an Kitas seien nur langfristig erreichbar und nicht durch «Streikmaßnahmen mit ungewissem Ausgang».
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