Die Berliner Wissenschaftsverwaltung bereitet den Aufbau einer Hochschulbaugesellschaft vor. Damit sollen der Neubau beziehungsweise die Instandsetzung von Hochschulgebäuden effizienter und schneller werden, sagten Wissenschaftssenatorin Ina Czyborra (SPD) und Finanzsenator Stefan Evers (CDU) bei der Vorstellung der Pläne.
Es gehe um Bau und Betrieb aus einer Hand, um den Sanierungsstau abzubauen. Bis die Anstalt öffentlichen Rechts stehe, könne noch etwa ein Jahr vergehen, schätzte Evers. Dies sei erfahrungsgemäß der Zeitraum, den die Gesetzgebung zur Errichtung einer Anstalt öffentlichen Rechts brauche.
Evers sprach von einem wichtigen Zwischenschritt. «Wissenschaft lebt von den klügsten Köpfen, aber natürlich sind exzellente Forschung und Lehre auch auf gute Infrastruktur angewiesen.» Durch die geplante Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) seien die Möglichkeiten, Schulden aufzunehmen größer, als wenn das Land Berlin dies macht.
In Pilotprojekten soll das angestrebte Modell getestet werden. Dazu zählen der Neubau der Nanophysik an der Technischen Universität (TU), das Lehr- und Laborgebäude Seestraße der TU, die philologischen Institute und die Zentraleinrichtung Sprachenzentrum in der Invalidenstraße der Humboldt-Universität (HU), sowie der 3. Bauabschnitt der Grundsanierung des Instituts für Chemie in der Arnimallee der Freien Universität.
Viele Hochschulgebäude sanierungsbedürftig
Die etwa 450 landeseigenen Gebäude der elf Berliner Hochschulen sind zum großen Teil in den 1960er und 70er Jahren gebaut worden, viele sind sanierungsbedürftig. Je nach Schätzung werde von einem Sanierungsrückstau von fünf bis sieben Milliarden Euro ausgegangen, wenn alle Gebäude erhalten und saniert werden, sagte Czyborra.
Es sei eines der Ziele der Gesellschaft, die Mittel effizienter einzusetzen. Auch sei es denkbar, den einen oder anderen Standort aufzugeben oder für andere Belange zu verwenden.
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