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Cannabis-Verkauf in Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln

Zwei Berliner Bezirke planen Cannabisverkauf in Fachgeschäften. (Symbolbild) / Foto: Monika Skolimowska/dpa
Zwei Berliner Bezirke planen Cannabisverkauf in Fachgeschäften. (Symbolbild) / Foto: Monika Skolimowska/dpa

Die Berliner Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln wollen ein Modellprojekt starten, bei dem Cannabis über Fachgeschäfte verkauft wird. Kunden müssen an einer wissenschaftlichen Studie teilnehmen und sich registrieren lassen.

Rund ein Jahr nach der Teillegalisierung von Cannabis wollen die Berliner Bezirke Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln den Verkauf der Droge über mehrere Fachgeschäfte beginnen lassen. Möglich werden soll das über ein Modellprojekt, das wissenschaftlich begleitet wird und im nächsten Sommer starten soll. Kunden, die Cannabis kaufen wollen, müssen an der wissenschaftlichen Studie teilnehmen und sich registrieren lassen, kündigten die Bezirke an. 

Verkauf über eine Firma - Preis wie auf dem Schwarzmarkt

Den Verkauf organisiert eine Firma, die das Cannabis bei legalen Produzenten in Deutschland oder im Ausland einkauft und es in den Fachgeschäften an die registrierten Konsumenten weiter verkauft. Der Preis solle dem des illegalen Verkaufs entsprechen, also 9 bis 12 Euro pro Gramm, hieß es. Zugleich sei aber die Qualität deutlich besser. 

Im Monat darf ein einzelner Mensch höchstens 50 Gramm kaufen, einmalig höchstens 25 Gramm. Das entspricht den Vorgaben des Cannabis-Gesetzes. Zudem ist die Weitergabe an andere Menschen verboten. Dass das letztlich niemand kontrollieren kann, räumten alle Beteiligten ein. 

Ziel Verkaufsbeginn im Sommer 2025

Die beiden Bezirke, die Humboldt-Universität und die Firma Sanity Group, die sonst vor allem Cannabis als Medikament vertreibt, unterzeichneten eine entsprechende Absichtserklärung. Der Antrag zur Genehmigung des Vorhabens soll so bald wie möglich bei der zuständigen Behörde des Bundes eingereicht werden. Der Beginn des Verkaufs könnte im nächsten Sommer sein, hieß es. 

Mindestens 2.000 registrierte Cannabis-Konsumenten brauche man für die Studie, sagte Professor Christian Ulrichs von der Humboldt-Uni. Es könnten aber auch deutlich mehr sein. 

Mit dem Verkauf über offizielle Geschäfte wolle man mehrere Ziele erreichen, sagten die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Clara Herrmann (Grüne), der Neuköllner Gesundheits-Stadtrat Hannes Rehfeldt (CDU) und Finn Hänsel von Sanity Group. 

Cannabis in bester Qualität statt verunreinigtem Stoff

Man wolle die Drogenkonsumenten mit Cannabis von besserer Qualität versorgen, weil das Produkt aus dem Straßenverkauf oft verunreinigt sei. Angeboten werden soll nicht nur Marihuana, sondern auch Cannabis in anderen Formen, die nicht geraucht werden.

Außerdem solle der kriminelle Schwarzmarkt reduziert werden. Und zudem will man Erkenntnisse über die Auswirkungen des legalen Verkaufs gewinnen. Die beiden Bezirke hätten zusammen etwa 700.000 Einwohner, man gehen davon aus, dass etwa zehn Prozent Cannabis konsumieren würden, also 70.000 Menschen. «Wir sehen den Bedarf», sagte Rehfeldt.

Etwa zeitgleich sollen ähnliche Projekte auch in Frankfurt a. M. und Hannover beginnen, beide ebenfalls in Zusammenarbeit mit der Firma Sanity Group, die den Verkauf betreibt.

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