Der Cannabis Social Club (CSC) Berlin geht davon aus, dass der gemeinsame Anbau von Cannabis in Bezug auf Organisation und Logistik nicht einfach wird. Da das Cannabis-Gesetz vorsieht, dass ein gemeinsamer Anbau von Cannabis nur in «Anbauvereinigungen» mit bis zu 500 Mitgliedern möglich ist, geht der Vereinsvorsitzende Torsten Dietrich von hohen Kosten und einer komplizierten Logistik aus. Anbauflächen seien teuer und schwer zu bewachen. «Es wird schwierig, die marktüblichen Preise des Schwarzmarktes zu halten», sagte Dietrich der Deutschen Presse-Agentur am Freitag. Besser hätte er es gefunden, wenn Bundesländer eine Fläche ausgewiesen hätten.
Das Gesetz erlaubt Besitz und Anbau der Droge für Volljährige zum 1. April mit zahlreichen Vorgaben zum Eigenkonsum. Möglich werden per Gesetz auch nicht-kommerzielle «Anbauvereinigungen» für Volljährige, in denen bis zu 500 Mitglieder mit Wohnsitz im Inland Cannabis gemeinschaftlich anbauen und untereinander zum Eigenkonsum abgeben - im Monat höchstens 50 Gramm je Mitglied.
Das Gesetz insgesamt sei eine «extreme Erleichterung für Konsumenten», so Dietrich. Knapp 6000 Mitglieder zählt der CSC Berlin als einer von mehreren Cannabis Clubs in der Hauptstadt nach eigenen Angaben. In den vergangenen Wochen seien viele neue Mitglieder hinzugekommen. Der CSC Berlin plant nach eigenen Angaben aktuell drei «Anbauvereinigungen», bis zum Jahresende soll es zwölf geben.
Der Bundesrat hat am Freitag den Weg für eine teilweise Legalisierung von Cannabis in Deutschland freigemacht. Die Länderkammer ließ das vom Bundestag beschlossene Gesetz passieren, mit dem Besitz und Anbau der Droge zum 1. April für Volljährige mit Vorgaben erlaubt werden. Zum 1. April plant der CSC Berlin zunächst keine Aktionen, Anträge für Anbaugenehmigungen seien erst ab 1. Juli möglich. Laut Dietrich kann daher frühestens im Herbst mit dem Anbau begonnen werden.
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