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Rückgang bei Alkoholvergiftungen von Kindern und Jugendlichen in Brandenburg

314 Kinder und Jugendliche landeten 2023 nach dem Rauschtrinken im Krankenhaus. (Symbolbild) / Foto: Silas Stein/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa
314 Kinder und Jugendliche landeten 2023 nach dem Rauschtrinken im Krankenhaus. (Symbolbild) / Foto: Silas Stein/Deutsche Presse-Agentur GmbH/dpa

Deutlich weniger Kinder und Jugendliche wurden im letzten Jahr in Brandenburg aufgrund von Alkoholvergiftung im Krankenhaus behandelt. Rückläufiger Trend bei Alkoholkonsum von jungen Menschen.

Saufen bis der Arzt kommt? Deutlich weniger Kinder und Jugendliche sind in Brandenburg im vergangenen Jahr mit einer Alkoholvergiftung im Krankenhaus eingeliefert worden. Nach Angaben der Krankenkasse DAK, die sich auf Zahlen des Statistischen Bundesamtes beruft, wurden im Jahr 2023 insgesamt 314 junge Menschen im Alter von 10 bis unter 20 Jahre wegen Alkoholmissbrauch stationär behandelt - 70 (18 Prozent) weniger als im Vorjahr. 

Von 2021 zu 2022 war die Zahl nach Angaben aus dem Vorjahr leicht gestiegen. 2023 wurden laut neuesten Angaben 170 Jungen und 144 Mädchen nach Alkoholmissbrauch in einer Klinik behandelt. Die Zahl der männlichen Betroffenen sank im Vergleich zum Vorjahr um 27 Prozent (Vorjahr: 234), die der Mädchen um vier Prozent (Vorjahr: 150). Den größten Rückgang gab es in der Gruppe der zehn bis unter 15-Jährigen. Wurden 64 Kinder im Jahr 2023 im Krankenhaus aufgenommen, waren es im Jahr zuvor 95 (rund 33 Prozent weniger).

Anke Gubitz, Landeschefin der DAK in Brandenburg, zeigte sich erfreut über den rückläufigen Trend von Alkoholmissbrauch: «Dennoch trinken immer noch zu viele Kinder Alkohol, bis buchstäblich der Arzt kommt. Jede Alkoholvergiftung eines jungen Menschen ist eine zu viel.» 

Studie sieht Anstieg des generellen Konsums

Während die Krankenhauseinweisungen zurückgehen, sieht die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) beim generellen Alkoholkonsum wieder einen Anstieg. Eine Studie der Bundeszentrale hatte kürzlich ergeben, dass seit dem Ende der Corona-Pandemie wieder mehr Jugendliche in Deutschland exzessiv Alkohol konsumieren. 

Laut neuen Umfragedaten von 2023 zeigte sich ein solches «Rauschtrinken» nun bei 46,2 Prozent der Männer zwischen 18 und 25 Jahren. Damit sei nach einem deutlichen Rückgang auf 37,8 Prozent 2021 fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht. Unter jungen Frauen von 18 bis 25 stieg die Verbreitung des «Rauschtrinkens» demnach von 19,0 auf 25,1 Prozent. Der vorherige Rückgang sei vermutlich auf eingeschränkte Möglichkeiten des Alkoholkonsums in der Corona-Zeit zurückzuführen gewesen.

Rückläufiger Trend unter jungen Erwachsenen

Allerdings ist regelmäßiges Alkohol trinken laut der Studie bei jungen Erwachsenen so unbeliebt wie nie. Dass sie in den zwölf Monaten vor der Befragung mindestens einmal pro Woche Alkohol getrunken haben, gaben nun 38,8 Prozent der 18- bis 25-jährigen Männer an - bei Frauen waren es 18,2 Prozent. 2004 lag der Wert bei den Männern noch bei 59 Prozent und bei den Frauen bei 27,7 Prozent. 

Die BZgA definiert den Konsum von mindestens fünf alkoholischen Getränken bei etwa einer Party als Rauschtrinken. Nach früheren Angaben der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen wird in Deutschland immer noch deutlich mehr Alkohol getrunken als im weltweiten Durchschnitt. Alkohol als vermeintliches Kulturgut sei gesellschaftlich breit akzeptiert.

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