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Investor übernimmt Mehrheit des Fritzbox-Herstellers AVM

Viele haben eine Fritzbox zu Hause. Nun übernimmt der Investor Imker Capital die Mehrheit der Herstellerfirma AVM. (Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa
Viele haben eine Fritzbox zu Hause. Nun übernimmt der Investor Imker Capital die Mehrheit der Herstellerfirma AVM. (Archivbild) / Foto: Robert Michael/dpa

Der Firmenname AVM dürfte nicht allzu vielen Menschen bekannt sein, die Marke ihrer Produkte hingegen schon: «Fritz!» Der Hersteller von Internetroutern steht vor einem Umbruch.

Ein europäischer Investor steigt beim Fritzbox-Hersteller AVM ein. Imker Capital Partners übernimmt die Mehrheit und die drei Firmengründer behalten einen Minderheitsanteil, wie die AVM Computersysteme Vertriebs GmbH in Berlin mitteilte. Damit regele man die Nachfolge, die Verträge seien unterschrieben. Der Kaufpreis wurde nicht genannt. 

Firmenchef und Mitgründer Johannes Nill sagte, man sei den Generationswechsel aktiv angegangen, um den Erfolg des Unternehmens fortzuschreiben. Er freue sich über den Investor, mit dem man die Vorstellungen zur Firmenzukunft teile. «Das Engagement von Imker ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte unseres Unternehmens und wird die Fähigkeit von AVM, innovative Lösungen anzubieten, weiter fördern.» AVM strebe Wachstum durch neue Produkte und eine verstärkte Internationalisierung an. 

Die 1986 gegründete Berliner Firma kam im vergangenen Jahr mit 890 Beschäftigten auf einen Umsatz von 580 Millionen Euro, Angaben zum Gewinn machte es nicht. Das Unternehmen verkauft Router, Repeater, Telefone und Smart-Home-Produkte wie digital steuerbare Heizungsregler und Lichter, die Marke hierzu heißt «Fritz!». Zu den Wettbewerbern gehören Asus aus Taiwan und Netgear aus den USA.

Ein Berliner Name

Der Markenname Fritz wurde als typischer Berliner Name gewählt, wie eine Firmensprecherin erklärt. Er soll einfach klingen und den Verbraucherinnen und Verbrauchern vermitteln, dass Netzwerktechnik mit den Firmenprodukten leicht nutzbar sei.

Unlängst waren die Geschäftspraktiken des Unternehmens ins Visier des Bundeskartellamts geraten. Wegen einer Preisbindung, die AVM sechs Elektronikfachhändlern auferlegt hatte, muss die Berliner Firma eine Geldbuße von knapp 16 Millionen Euro zahlen. Die Firma stimmte der Geldbuße zu, woraufhin das Verfahren einvernehmlich eingestellt wurde. Damit wollte man sich von finanziellen Altlasten befreien, wie aus einer Firmenmitteilung hervorgeht: «AVM hat die einvernehmliche Verfahrensbeendigung auch deshalb gewählt, um den anstehenden Generationswechsel von Belastungen der Vergangenheit freizuhalten.»

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