Mehrere Metalltafeln von den Grabplatten bekannter deutscher Kommunisten wie Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht sind auf dem Zentralfriedhof in Berlin-Friedrichsfelde gestohlen worden. Hinweise auf Tatverdächtige gibt es nach Angaben der Berliner Polizei bisher nicht.
Der Diebstahl sei am Montagnachmittag anzeigt worden. Zuvor hatte der «Tagesspiegel» über den Vorfall berichtet. Liebknecht und Luxemburg gehörten zu den Gründern der Kommunistischen Partei in Deutschland und wurden im Januar 1919 ermordet.
Laut einer Polizeisprecherin wurden unter anderem auch die sogenannten Ehrentafeln von den Gräbern des ehemaligen Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, des ehemaligen DDR-Ministerpräsidenten Otto Grotewohl und des marxistischen Historikers Franz Mehring gestohlen. Zur Höhe der Schäden und zum Wert der gestohlenen Tafeln seien noch keine Angaben möglich.
Noch kein Fall für den polizeilichen Staatsschutz
Bislang werde wegen Diebstahls ermittelt, sagte die Polizeisprecherin. Der polizeiliche Staatsschutz beim Landeskriminalamt, der übernimmt, wenn ein politischer Hintergrund naheliegt, ist bisher nicht zuständig. Der Sachverhalt werde aber weiter geprüft.
Das gilt auch mit Blick auf ähnlich gelagerte Straftaten in der jüngeren Vergangenheit. «Aber wir können da noch keinen Zusammenhang herstellen, das wäre noch viel zu früh», sagte die Sprecherin mit Blick auf den Diebstahl mehrerer Bronzeskulpturen in Berlin.
Nach Polizeiangaben sind in den vergangenen Monaten fünf Skulpturen von Friedhöfen verschwunden. Dazu gehörte auch die Skulptur «Ernst Thälmann» (Berlin-Niederschönhausen). Außerdem wurde am Friedhof Heiligensee eine Glocke aus Bronze entwendet, die außerhalb der Kapelle an einer Holzvorrichtung festgemacht war.
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