Zwei Jahre nach einem spektakulären Millionen-Coup von Tresorknackern in Strausberg bei Berlin hat die Polizei einen Tatverdächtigen gefasst. Der 23-Jährige wurde am Morgen in Berlin festgenommen, wie die Polizeidirektion Ost und die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) mitteilten. Beteiligt waren Einsatzkräfte der Polizei in Berlin und Brandenburg sowie ein Spezialeinsatzkommando.
Der Mann ist nach Angaben der Ermittler dringend verdächtig, an dem Einbruch am Ostermontag 2023 in die Sparkasse Märkisch-Oderland in Strausberg beteiligt gewesen zu sein. Damals waren mehrere Vermummte in die Sparkasse eingedrungen und hatten aus Schließfächern Bargeld und Wertgegenstände in einem Gesamtwert von mehr als zwölf Millionen Euro erbeutet.
Zwölf Millionen Euro Beute
Die Täter stemmten seinerzeit zuerst ein Loch in eine Wand und gelangten so in die Kellerräume der Bank. Mit «brachialer Gewalt», wie es damals seitens der Polizei hieß, drangen sie dann in einen eigentlich besonders gesicherten Tresorraum ein und brachen dort rund 400 Schließfächer von Bankkunden auf. Aus etwa 300 Schließfächern, so die Ermittler, nahmen sie den Inhalt mit.
Vermummte mit schweren Taschen
Ein Zeuge hatte damals beobachtet, wie vier vermummte Menschen die Bank am helllichten Tag mit großen und wohl auch schweren Taschen verließen. Sie seien in ein Fluchtauto gestiegen, in dem ein Fahrer gewartet habe, und geflohen. Eine Großfahndung nach der Bande blieb damals erfolglos.
Die Kriminalpolizei führte seither umfangreiche Ermittlungen. Im vergangenen März veröffentlichten die Ermittler ein Blitzerfoto des wahrscheinlichen Fluchtwagens und baten um Mithilfe.
Fahndung per Blitzerfoto
Darauf waren zwei der mutmaßlichen Täter zu sehen - einer von ihnen maskiert. Der «Schnappschuss» entstand, weil das Auto mit gefälschtem Kennzeichen kurz nach dem Beutezug 2023 auf dem östlichen Berliner Autobahn-Ring in Richtung Dreieck Spreeau zu schnell unterwegs war.
Gegen den 23-jährigen deutschen Verdächtigen wurde nach Angaben eines Sprechers der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) bereits vor der Öffentlichkeitsfahndung Haftbefehl erlassen. Das Blitzerfoto sei eines von mehreren Indizien gegen den Mann.
Zugriff in Berlin-Neukölln
Heute wurde der Haftbefehl vollstreckt. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur erfolgte der Zugriff im Berliner Stadtbezirk Neukölln. Kriminalisten durchsuchten nach der Festnahme die Wohnung des Mannes und stellten dabei Beweismittel sicher. Diese gelte es nun auszuwerten, hieß es. Teile der millionenschweren Beute waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft nach ersten Erkenntnissen nicht dabei.
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten