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Die Libelle fährt mit: Postbotin wieder mit Kahn unterwegs

Andrea Bunar hat wohl einen der grünsten Arbeitsplätze ihrer Branche. / Foto: Patrick Pleul/dpa
Andrea Bunar hat wohl einen der grünsten Arbeitsplätze ihrer Branche. / Foto: Patrick Pleul/dpa

Wenn Postbotin Andrea Bunar im Spreewald mit ihrem Kahn unterwegs ist, kommt es zu außergewöhnlichen tierischen Begegnungen und manchmal auch zu Kollisionen mit Paddlern.

Manchmal fährt eine Libelle auf dem gelben Kahn von Spreewald-Postbotin Andrea Bunar mit. Unterwegs trifft sie Biber, Ringelnattern, Eisvögel, Störche und Schwäne. Die Postbotin hat wohl einen der schönsten Arbeitsplätze in ihrer Branche und ist jetzt wieder in die Saison gestartet. 65 Haushalte in Lehde steuert Andrea Bunar mit ihrem Kahn in der Sommersaison täglich an, die keine direkte Verbindung zu Straßen in dem Lübbenauer Ortsteil haben. Die außergewöhnliche Art der Postzustellung hat eine 128 Jahre alte Tradition in dem Dorf. 

«Es ist jedes Jahr aufs neue faszinierend und es gibt immer wieder Neues zu entdecken», sagt die Postbotin, die lieber im Kahn als im Auto unterwegs ist. Allerdings steige auch das Paketaufkommen. «Seit Corona bestellen auch die im Internet, die es vorher nicht getan haben. Manchmal fühle ich mich wie auf einem Containerschiff», so die Postbotin, die seit 14 Jahren mit dem Kahn unterwegs ist. 

Fußballtor und Strandkorb gehörten zu den Sendungen 

Mehr als 600 Briefe und Postkarten sowie rund 80 Pakete liefert sie pro Woche aus. Die bisher größten Posten: eine Hollywoodschaukel, ein Aluminium-Gewächshaus, Kühlschränke, eine Gartenhecke, ein Apfelbaum, ein XXL-Strandkorb sowie ein Fußballtor. 

Mit einer etwa vier Meter langen Schubstange - Rudel genannt - bewegt sich sie sich über die vielen kleinen Fließe. Pro Tag sind es acht Kilometer, in der Saison rund 1.100 Kilometer. Hinzu kommen noch morgendliche Zustellungen in Lübbenau mit dem Auto. 

Neben tierischen Begegnungen komme es im Spreewald auch immer wieder zu netten Kontakten mit den Menschen aus dem Dorf. «Manchmal gibt es einen Kaffee oder ein Stück Kuchen an Geburtstagen», erzählt Andrea Bunar. Wenn Touristen auf dem Wasser unterwegs seien, komme es auch schon mal zu kleineren Kollisionen. Denn nicht jeder Mieter eines Paddelbootes könne auch geradeaus paddeln.

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