Traditionelle Osterfeuer sind wegen großer Trockenheit und Folgen für die Umwelt umstritten. Die Kommunen müssen auf das Waldbrandrisiko achten und auch, ob Wind herrscht. In Brandenburg sind Dutzende Osterfeuer geplant - sie sollen den Winter vertreiben und den Frühlingsbeginn einläuten.
Feuerwehrverband gegen pauschales Verbot
Der Feuerwehrverband hält ein pauschales Verbot nicht für angemessen. Dennoch könne anhaltende Trockenheit tatsächlich zu einer Brandgefahr werden, sagte Verbands-Vizepräsident Frank Kliem der Deutschen Presse-Agentur. «Schließlich möchte niemand, dass aus einem Volksfest "Osterfeuer" ein "Osterbrand" wird.»
Der März war laut DWD einer der trockensten in Deutschland seit Aufzeichnungsbeginn - und die ersten Apriltage brachten ebenfalls keinen Regen.
Kliem: Unter Feuerwehr-Kontrolle sollte Fest möglich sein
Aber mit einem ausreichenden Abstand zum Wald, mit einer beherrschbaren Größe der Feuer und unter Kontrolle der Feuerwehr sollte es vielerorts möglich sein, das traditionelle Osterfeuer für alle zu einem Fest werden zu lassen, so Kliem.
Auch der brandenburgische Waldbrandschutzbeauftragte Raimund Engel sagte zu den Osterfeuern: «Ich gehe davon aus, dass die Feuerwehr das absichert. Das Risiko ist dadurch relativ eingegrenzt.»
Öffentliche Osterfeuer müssen von Ordnungsbehörden der Kommunen genehmigt werden. 2019 waren wegen akuter Waldbrandgefahr im Osten Deutschlands vielerorts Osterfeuer abgesagt worden.
Kommunen wie Lübbenau und Rheinbergs teilten auch mit, dass das Abbrennen des Feuers trotz vorheriger Genehmigung verboten sei, wenn die Waldbrandgefahrenstufen 4 und 5 herrschen.
Kleine Holzfeuer auf Privatgrundstücken erlaubt
Private Holzfeuer im eigenen Garten sind auf einer Größe von einem Mal einem Meter erlaubt. Wichtig ist es laut den Vorgaben, nur trockenes Holz zu verwenden. Zudem muss der Abstand zum Wald mindestens 50 Meter sein. Engel sagte dazu, Privatleute sollten überlegen, ob sie private Osterfeuer machen wollten. Jedes Feuer setze CO2 frei und sei nicht gut für die Umwelt.
Nabu mahnt: Holzhaufen Gefahr für Tiere
Der Naturschutzbund Nabu in Brandenburg will die Osterfeuer keineswegs verbieten, mahnt jedoch, zu früh aufgeschichtete Holzhaufen würden zur Todesfalle für Kleintiere. Insekten, Amphibien, Rotkehlchen und Zaunkönige, Igel und Wiesel suchten dort Unterschlupf. Deshalb müsse das Holz am Tag des Anzündens nochmals umgeschichtet werden.
Eigens errichtetes Holzgebilde wird in Kloster Lehnin abgebrannt
Besondere Osterfeuer baut seit vielen Jahren ein Freizeit- und Jugendverein in der Gemeinde Kloster Lehnin (Kreis Potsdam-Mittelmark), der damit den Zusammenhalt im Dorf stärken will. Ein Flughafen, eine Maya-Pyramide oder eine Skisprungschanze wurden einst aus Holz nachgebildet.
Der Verein Trechwitz gestaltet zum diesjährigen Osterfest eine mehrere Meter große Brücke, wie aus der Vereins-Homepage hervorgeht. Damit soll eine Schlagzeilen machende Brücke ins Nichts bei Brandenburg an der Havel auf die Schippe genommen werden - sie kann wegen fehlender Straßenanschlüsse nicht genutzt werden.
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