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Berlin feiert Yoko Ono mit gleich zwei Ausstellungen

Yoko Ono ist eine vielseitige Künstlerin, die sich schon früh für den Frieden engagiert hat.  / Foto: Annette Riedl/dpa
Yoko Ono ist eine vielseitige Künstlerin, die sich schon früh für den Frieden engagiert hat. / Foto: Annette Riedl/dpa

Viele kennen Yoko Ono wegen der Beatles und John Lennon. Dabei ist sie seit Jahrzehnten eine Künstlerin mit einem beeindruckend vielseitigen Werk. In Berlin ist einiges davon zu sehen.

Yoko Ono ist eine Künstlerin mit einem erstaunlich vielseitigen Werk. Berlin würdigt sie gleich mit zwei neuen Ausstellungen. Im Gropius Bau sind unter dem Titel «Yoko Ono: Music of the Mind» mehr als 200 Arbeiten der 1933 in Japan geborenen und heute in den USA lebenden Ausnahmekünstlerin zu sehen. Sie zeigen exemplarisch deren Entwicklung ab Mitte der 1950er Jahre. 

Beatles-Fans kennen Ono als Witwe von John Lennon. Doch schon lange, bevor die beiden 1969 heirateten, gehörte sie zur Avantgardeszene in New York und Tokio. 

Das Publikum guckt nicht nur zu 

Ono wurde früh für ihre spielerische, oft humorvolle und die Besucherinnen und Besucher einbeziehende Herangehensweise an Kunst bekannt. Bei der Performance «Wrapping Piece» bat sie die Besucher, auf die Bühne zu kommen und sie komplett mit dünnem Stoff einzuwickeln. Fotos davon gehören zur Ausstellung. 

«Yoko Ono hat eine sehr klare und direkte Art, mit dem Publikum zu kommunizieren», sagte die Direktorin des Gropius Baus, Jenny Schlenzka. «Ihre Arbeiten sind immer an alle gerichtet.» Gleichzeitig sei ihre Kunst aber hochkomplex und nicht selten hochpolitisch. 

Oft hatte sie den Wunsch, ihre Kunstwerke vom Publikum vollenden zu lassen. Ihr «Gemälde zum Einschlagen eines Nagels» etwa - bei einer Variante davon können die Ausstellungsbesucher selbst zum Hammer greifen. 

Im Bett mit John Lennon

Mit Lennon teilte Ono vieles, auch künstlerische Interessen. Und natürlich friedenspolitische Anliegen wie bei ihrem berühmten «Bed-in für Frieden» in ihren Flitterwochen. Das Ono-Zitat «Peace is Power» ist auf einem riesigen Banner an prominenter Stelle der Ausstellung zu lesen.

Die Künstlerin experimentierte mit Texten und Filmen, Objekten, Performances und Installationen. Sie gab Konzerte, nahm Platten auf - auch mit Lennon zusammen. Im Gropius Bau ist davon einiges zu sehen und zu hören. 

Egal, was sie machte, es war nie Mainstream und immer überraschend: Bei «Halbes Zimmer» von 1967 blicken die Besucher auf lauter halbierte, weiß gestrichene Einrichtungsgegenstände vom Bücherregal bis zum Damenschuh. 

In einem der riesigen Säle finden sich lauter kleine Texte in schwarzer Schrift: «Dieser Raum bewegt sich mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Wolken», lautet einer. Kann das sein? Irritieren und zum Nachdenken bringen, auch das ist typisch Ono.

«Zusammen träumen» in der Neuen Nationalgalerie

Eine ergänzende Ausstellung mit dem Titel «Yoko Ono: Dream together» mit Werken aus allen Phasen ihrer künstlerischen Laufbahn ist in der Neuen Nationalgalerie am Kulturforum zu sehen. 

Eines der auffälligsten Werke ist «Play it by Trust». Es lädt bis zu 20 Besucher zum Schachspielen an einer langen weißen Tafel mit zehn Schachbrettern ein. 

Alle Spielfiguren sind weiß. Wer hier gewinnen will, muss höchste Konzentration mitbringen, um den Überblick zu behalten. Oder sich damit abfinden, dass Wettbewerb, Sieg und Niederlage nicht alles sind. 

Beide Ausstellungen können ab Freitag (11. April) besucht werden.

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