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Bauministerin übergibt Bescheid für Kleinstadtakademie

Bundesbauministerin Klara Geywitz zwischen Wittenberges Bürgermeister Oliver Hermann (l) und Rainer Genilke, Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landesplanung. / Foto: Jens Kalaene/dpa
Bundesbauministerin Klara Geywitz zwischen Wittenberges Bürgermeister Oliver Hermann (l) und Rainer Genilke, Brandenburgs Minister für Infrastruktur und Landesplanung. / Foto: Jens Kalaene/dpa

Im Februar wurde Wittenberge im Nordwesten Brandenburgs als Sitz der bundesweiten Kleinstadtakademie ausgewählt. Nun beginnt die Arbeit der Akademie - insbesondere mit Geld vom Bundesbauministerium.

Die Stadt Wittenberge (Landkreis Prignitz) hat zwei Millionen Euro für den Aufbau der bundesweiten Kleinstadtakademie erhalten. Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) übergab in der Stadt im Nordwesten Brandenburgs einen entsprechenden Zuwendungsbescheid. Wittenberge war im Februar unter 44 Bewerbern als Standort der Akademie-Geschäftsstelle ausgewählt worden, von der aus die Aktivitäten der Akademie koordiniert werden sollen.

Akademie soll Sprachrohr für die kleinen Städte werden

Geywitz sagte bei der Übergabe im Wittenberger Rathaus, Ziel sei es, gleichwertige Lebensverhältnisse in ganz Deutschland zu schaffen. Der öffentliche Fokus liege oft zu sehr auf den Großstädten. Dabei gebe es über 2100 Kleinstädte in Deutschland mit rund 24 Millionen Einwohnern. «Die Kleinstadtakademie soll das Sprachrohr werden für die Bedürfnisse dieser kleinen Städte», betonte Geywitz.

Kleinstädte - also Städte mit 5000 bis 20.000 Einwohnern - stehen laut der Bauministerin vor den gleichen Herausforderungen wie andere Kommunen, etwa beim demografischen Wandel, der Klimaanpassung, bei Fragen der Mobilität und der Zukunft der Innenstädte oder beim Fachkräftemangel. Im Rahmen der mittelfristigen Finanzplanung des Bundes soll die Stadt Wittenberge in den kommenden Jahren bis 2028 jährlich zwei Millionen Euro für den Aufbau der Akademie erhalten.

Der Bund habe bei der Kleinstadtakademie «Hebamme gespielt», sagte Geywitz. Es handle sich aber um eine Veranstaltung der kommunalen Familie. Die Akademie soll die Anforderungen und Bedürfnisse der Kleinstädte etwa gegenüber dem Bund vertreten. Die Kommunen sollen sich zudem untereinander stärker vernetzen und Best-Practice-Modelle austauschen.

Kleinstadtkongress im kommenden Frühjahr geplant

Brandenburgs Infrastrukturminister Rainer Genilke (CDU) sagte, gerade in Brandenburg sei die Struktur durch kleine Städte geprägt. Wittenberge sei als Standort der bundesweiten Kleinstadtakademie ideal, unter anderem weil die Stadt nahezu mittig zwischen den beiden Metropolen Berlin und Hamburg liege. Die Infrastruktur und die wirtschaftliche Entwicklung bekämen durch den Sitz der Akademie einen neuen Schub, betonte der Minister. «Ich glaube, dass wir hier etwas mit Unterstützung des Bundes errichten, was über die Prignitz und Brandenburg hinaus leuchten wird.»

Leiterin der Geschäftsstelle ist seit dem 1. Juli Siw Foge, die bisher beim Technologie- und Gewerbezentrum Prignitz in Wittenberge tätig war. Ihr Ziel sei es, zunächst ein Team zusammenzustellen, Organisationsstrukturen aufzubauen und deutschlandweit für die Akademie zu werben. Im September sei ein Auftritt auf dem Bundeskongress Nationale Stadtentwicklungspolitik in Heidelberg geplant. Zudem bereite man im Frühjahr 2025 einen Kleinstadtkongress in Wittenberge vor, sagte Foge.

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