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FDP entschuldigt sich für Wahlwerbung bei Gedenkstätte

Wahlwerbung an der Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel sorgt für Unmut. (Archivbild) / Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB
Wahlwerbung an der Gedenkstätte in Brandenburg an der Havel sorgt für Unmut. (Archivbild) / Foto: Soeren Stache/dpa-Zentralbild/ZB

Vor der Landtagswahl sind zahlreiche Wahlplakate im öffentlichen Raum zu sehen. Nicht immer ist der Ort geeignet.

Mit Wahlwerbung nahe der Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel hat die FDP in Brandenburg für Unmut gesorgt. «Aus Sicht der Gedenkstätte ist jede Plakatierung in unmittelbarer Nähe des Gedenkortes unangebracht», hieß es dazu bei der Gedenkstätte. Die Gedenkstätte sei an die FDP herangetreten mit der Bitte, das Plakat zu entfernen. Zuvor hatte die «B.Z.» berichtet.

Entschuldigung für Plakatierung

Die FDP sprach auf Anfrage von zwei Plakaten. Der Landesverband kann nach den Angaben «nicht nachvollziehen, warum in der Nähe Haltestelle "Zum Nicolaiplatz" vor der Gedenkstätte Plakate angebracht wurden». Die Plakatierung erfolge dezentral durch die Kreisverbände sowie verschiedene ehrenamtliche Helfer. Der Kreisverband sei umgehend gebeten worden, die beiden Plakate unverzüglich zu entfernen. Dies sei bereits am Montag umgesetzt worden. 

«Unsere Landesgeschäftsstelle hat nach Bekanntwerden des Vorfalls mehrfach Kontakt mit der Gedenkstätte aufgenommen, um sich für das Versehen zu entschuldigen», hieß es. «Wir möchten uns ausdrücklich im Namen des Kreisverbandes bei den Angehörigen der Opfer für dieses Vorkommnis entschuldigen. Solche Vorfälle dürfen nicht passieren, und wir werden unsere Kreisverbände noch stärker sensibilisieren, sorgfältiger beim Plakatieren vorzugehen, um sicherzustellen, dass solche Fehler in Zukunft vermieden werden.»

Nazis ermordeten mehr als 9.000 kranke und behinderte Menschen

Die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten eröffnete 2012 im ehemaligen Wirtschaftsgebäude des Alten Zuchthauses die Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie-Morde in Brandenburg an der Havel. An dem historischen Ort in unmittelbarer Nachbarschaft zum ehemaligen Standort der Gaskammer informiert eine Dauerausstellung über die Vorbereitungen und Ermordung von mehr als 9.000 kranken und behinderten Menschen im nationalsozialistischen Deutschland zwischen Januar und Oktober 1940. 

 

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