Das Probewohnen in Guben trägt erste Früchte. «Es gibt bereits Bestrebungen einer Person, nach Guben zu ziehen und hier eine Arbeit aufzunehmen», sagte eine Sprecherin der Gemeinde auf Anfrage. Andere Menschen, die bereits zur Probe in der Stadt gewohnt hätten, könnten sich ein Leben in Guben vorstellen, würden aber nicht konkret.
Die Kleinstadt an der Grenze zu Polen will sich mit dem Probewohnen als Wohnstandort bekannt machen. Seit Jahren ist die Einwohnerzahl rückläufig. Nach Angaben der Verwaltung lebten 2022 rund 16.600 Menschen in der Kommune. Im Jahr 2000 waren es demnach mehr als 25.000.
«Guben als Kleinstadt mit einer alternden Bevölkerung erhofft sich Zuzug. Weiterhin gibt es Industrieansiedlungen, wo Personal benötigt wird, wie auch in bestehenden Bereichen», erklärte die Sprecherin.
Probewohnen für zwei bis vier Wochen
Seit Anfang Juli läuft das Probewohnen und soll noch bis September fortgeführt werden. 16 Probewohnparteien bekamen den Zuschlag. Nach Angaben der Stadt waren etwa 38 Bewerbungen eingegangen. Die meisten seien von Pärchen und Familien gekommen, erklärte eine Sprecherin der Stadt.
Insbesondere die «Großstadtflucht» sei bei vielen ein Motiv. «Speziell mit Kindern wächst bei vielen der Wunsch nach einem Leben im Grünen, mit einem familiären Umfeld und kurzen Wegen in die Kita und die Schule», führte die Sprecherin aus.
Insgesamt stehen fünf Zwei- oder Dreiraumwohnungen zur Verfügung. Allein oder sogar mit Familie könne man für einen Zeitraum von zwei bis vier Wochen die voll ausgestattete Wohnung in der Stadt nutzen. Lediglich die Nebenkosten seien zu tragen, erklärte die Sprecherin das Konzept. «Ob es eine Verlängerung oder Wiederholung gibt, ist noch nicht entschieden.»
Guben folgt mit dem Modell anderen Städten wie Eberswalde, Frankfurt (Oder) und Görlitz. Auch in diesen Städten wurde bereits zum Probewohnen aufgerufen.
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