Bei einer feierlichen, ökumenischen Prozession sind in Berlin die Jahrhunderte alten Gebeine von rund 100 Menschen überführt worden. Sie wurden von ihrem bisherigen Aufbewahrungsort ins Archäologische Haus Petri am Petriplatz gebracht. Darunter waren auch die sterblichen Überreste von etwa 20 Kindern, wie das beteiligte Mehrreligionenhaus «House of One» am Samstag mitteilte. Angeführt wurde die Prozession am Samstag von einer historischen Trauerkutsche. Begleitet wurde sie von evangelischen und katholischen Geistlichen. Die Archäologin Claudia Melisch hatte die Überführung initiiert.
Die Gebeine hatten Archäologinnen und Archäologen zwischen 2007 und 2020 bei Grabungen am Petriplatz gefunden und geborgen. Die ältesten von ihnen stammten noch aus einer Zeit vor der ersten urkundlichen Erwähnung Berlins im zwölften Jahrhundert. Insgesamt bargen die Wissenschaftler Überreste von fast 4000 Menschen. Die meisten davon wurden bereits wieder beerdigt.
Die Gebeine einiger hundert Personen wurden hingegen in der etwa 850 Meter vom Fundort entfernten Gruft der Parochialkirche in Berlin-Mitte aufbewahrt. Ziel war die Überführn, damit sie nun in das fertiggestellte Gebeinhaus, das sogenannte Ossarium, des Archäologischen Hauses überführt werden konnten. Die Prozession führte auch vorbei an der Baustelle des House of One, einem Mehrreligionenhaus mit Kirche, Synagoge und Moschee, das auf den Fundamenten der einstigen Petrikirche entstehen soll.
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