Der Sommerurlaub am See, das Ferienhaus direkt am Wasser und im Grünen - solche Urlaubsziele sind in Brandenburg stark gefragt. Doch viele Menschen entscheiden sich erst kurzfristig. Wer noch für die bevorstehenden Ferien buchen will, kann im Lausitzer Seeland, im Spreewald, an den Ruppiner Seen oder in der Uckermark durchaus einige freie Quartiere finden, wie die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH (TMB) mitteilte. Bei der Wahl der Region und der Unterkunft sei aber Flexibilität gefragt.
Nach einem guten Start in das Jahr 2024 mit 2,3 Millionen Übernachtungen im ersten Quartal (plus 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahres-Quartal) sei auch die Buchungslage nach Aussagen von Reiseregionen und Branchenverbänden gut, teilte der Sprecher der TMB, Patrick Kastner, mit. Der breite Ferienkorridor mit frühen Ferien in Sachsen und Thüringen habe sich bislang positiv für Juni und Juli ausgewirkt. Es gebe eine breite Auslastung der Unterkünfte etwa im Lausitzer Seeland und im Spreewald.
In den beiden Bundesländern starteten die Sommerferien am 20. Juni. In Brandenburg ist es am 18. Juli so weit. Das Bundesland ist in den Sommerferien bei Urlaubern aus Sachsen und Thüringen gefragt.
Und wie entwickelt sich der August für die Tourismusbranche in Brandenburg? Das lasse sich noch nicht wirklich einschätzen, so der TMB-Sprecher. Denn der Trend zu immer kurzfristigeren Buchungen halte an. Auch das Wetter spiele für die Sommerbilanz in heimischen Gefilden eine große Rolle. Teils haben schwere Unwetter und Starkregen den Sommer in Deutschland getrübt.
Hausboot-Urlaub noch zu haben - vereinzelt Quartiere im Spreewald frei
Besonders gut gebucht seien Urlaubsangebote in Seenähe, Ferienwohnungen und Ferienhäuser, Familien-Hotels und Campingplätze, so der TMB-Sprecher. Im Spreewald, der bei Wassertouristen beliebt ist, finden Kurzentschlossene demnach bis Mitte August nur noch vereinzelt Unterkünfte.
Wer aber spontan Lust auf einen Urlaub mit dem Hausboot habe, könnte dagegen Glück haben. «Hier gibt es noch freie Kapazitäten.» Im Ruppiner Seeland sei etwa die Floßvermietung und das Chartern von Booten bisher weniger nachgefragt worden.
In der Gastronomie bleibe abzuwarten, ob der für viele Gastronomen schwierige Jahresstart im Verlauf des Jahres ausgeglichen werden könne. «Eine Zurückhaltung der Gäste bei der Nutzung gastronomischer Angebote wird zum Beispiel vom Campingverband Brandenburg gemeldet», sagte Kastner.
Tourismusregionen befassen sich mit Folgen des Klimawandels
Die brandenburgischen Tourismusregionen wollen sich künftig besser auf Auswirkungen des Klimawandels und Wetterextreme wie Dürre oder Starkregen einstellen. Es wird ein Klimafolgen-Gutachten arbeitet, das auch Praxisleitfäden und Empfehlungen etwa für Tourismusorganisationen und Beherbergungsbetriebe enthalten soll, wie die Tourismus-Marketing Brandenburg GmbH ankündigte. Beteiligt ist unter anderem das Zentrum für Nachhaltigen Tourismus in Eberswalde.
In Workshops beschäftigen sich Touristiker mit Auswirkungen etwa durch Wassermangel und mit Strategien für den Schutz vor Hitze, Stürmen und Hochwasser. Brandenburg gilt als niederschlagsarmes Bundesland und leidet unter trockenen Böden. Angesichts von Wassermangel können einerseits Seen austrocknen, andererseits können gerade Campingplätze unter Überschwemmungen leiden.
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