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Ungleichheit in Deutschland: Vermögen zwischen Ost und West weiterhin ungleich verteilt

2021 verfügten die obersten zehn Prozent der Haushalte in Deutschland über 56 Prozent des Gesamtvermögens. Auch zwischen Ost und West gibt es eine Schieflage. (Symbolfoto) / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB
2021 verfügten die obersten zehn Prozent der Haushalte in Deutschland über 56 Prozent des Gesamtvermögens. Auch zwischen Ost und West gibt es eine Schieflage. (Symbolfoto) / Foto: Jens Kalaene/dpa-Zentralbild/ZB

In Deutschland steigt das Vermögen, doch die Verteilung ist ungleich - besonders zwischen Ost- und Westdeutschland. Der Sozialbericht 2024 zeigt deutliche Unterschiede auf.

In Deutschland steigt das Vermögen zwar seit Jahren, doch es ist noch immer ungleich verteilt, besonders zwischen Ost- und Westdeutschland. Das geht aus dem Sozialbericht 2024 hervor, den das Statistische Bundesamt mit dem Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und dem Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB) veröffentlichte.

Vor allem die stark gestiegenen Immobilienpreise haben in den vergangenen Jahren für eine deutliche Erhöhung des Haushaltsnettovermögens gesorgt. Zwischen 2010/11 und 2021 ist das Vermögen der Haushalte in Deutschland demnach durchschnittlich um 62 Prozent angestiegen - von 195.200 Euro auf 316.500 Euro. Die Inflation eingerechnet, bleibt ein Zuwachs von 39 Prozent. 

Ostdeutsche Haushalte verfügten allerdings mit durchschnittlich 150.900 Euro über ein deutlich geringeres Vermögen als westdeutsche Haushalte mit 359.800 Euro. Das Nettovermögen setzt sich aus allen Sach- und Finanzwerten abzüglich bestehender Kredite und anderer Verbindlichkeiten zusammen. 

Woher kommen die Unterschiede?

Die Ursachen für die Schieflage zwischen Ost und West liegen laut dem WZB-Experten Philip Wotschack zum einen in dem weiterhin geringeren Lohnniveau in Ostdeutschland, das einen Vermögensaufbau erschwere. Der Immobilienmarkt im Osten weise durch den Bevölkerungsrückgang keine oder geringere Wertsteigerungen auf. 

Als dritte Ursache sieht Wotschak die historisch sehr beschränkten Möglichkeiten zum privaten Vermögensaufbau in der DDR. Betriebsvermögen seien nicht erwünscht und Aktien- und Finanzanlagen nicht möglich gewesen. Privates Immobilieneigentum sei nur gering verbreitet gewesen.

Auch bundesweit gesehen ist das Vermögen sehr ungleich verteilt: 2021 verfügten die obersten zehn Prozent der Haushalte über 56 Prozent des Gesamtvermögens. Deutschland zählt dem Bericht zufolge damit im europäischen Vergleich zu den Spitzenreitern, was die Ungleichheit angeht. Nur in Estland sei das Vermögen noch ungleicher verteilt. Dort besitzen die obersten zehn Prozent demnach 59 Prozent des Gesamtvermögens. 

Eine wichtige Ursache dafür, dass Vermögensunterschiede in Deutschland über Generationen hinweg bestehen bleiben, sind dem Bericht zufolge Schenkungen und Erbschaften.

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