Nach einer Bundesratsinitiative Brandenburgs soll der Bund Standort-Kriterien zur Produktion grünen Wasserstoffs überarbeiten. Die Länderkammer habe am Freitag in Berlin der Initiative zur Stärkung der regionalen Wasserstoffwirtschaft zugestimmt, teilte das Wirtschaftsministerium mit. Damit werde der Bund aufgefordert, die Vorgaben zur geografischen Nähe von Anlagen zur Stromgewinnung aus erneuerbaren Energien und den Anlagen zur Wasserstoff-Erzeugung - den Elektrolyseuren - zu überarbeiten. Ziel sei es, bei einer steigenden Produktion von Wasserstoff Engpässe im Stromnetz zu vermeiden.
Die Anlage, die den Strom für die Wasserstoff-Produktion bereitstellt, soll künftig in einer bestimmten maximalen Entfernung vom Elektrolyseur liegen. Bislang gibt es laut Ministerium in der Bundesimmissionsschutzverordnung lediglich die Vorgabe, dass sie sich beide in Deutschland befinden müssen.
Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) erläuterte: «Derzeit ist es möglich, dass ein Elektrolyseur in Bayern oder Baden-Württemberg seinen Strom von Windparks an der Ostsee oder Nordsee beziehen kann, wodurch der Strom physisch mehrere hundert Kilometer transportiert werden müsste. Dafür haben wir aber derzeit nicht das erforderliche Stromnetz in Deutschland.» Das Übertragungsnetz würde so immer stärker belastet, und die Kosten stiegen - am Ende auch für den Verbraucher. Die Bundesratsinitiative Brandenburgs sei mit dem Berliner Senat abgestimmt, hieß es.
Der Bundesrat machte am Freitag zudem den Weg für den Aufbau eines Wasserstoff-Kernnetzes frei. Vorgesehen sind insgesamt 9700 Kilometer an Leitungen.
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