Nach etwas mehr als zwei Jahren verkauft das vor allem für seine türkisfarbenen E-Tretroller bekannte Start-up Tier den Leihradanbieter Nextbike. Die Anteile übernimmt der englische Private-Equity-Investor Star Capital, wie Nextbike und Tier am Montag mitteilten. Hauptgrund für den Verkauf seien die beiden unterschiedlichen Geschäftsmodelle, hieß es von Tier. Nextbike konzentriere sich auf subventionierte Sharing-Modelle mit Kommunen als Kunden. Das Kerngeschäft von Tier richte sich hingegen an den Endverbraucher.
Tier hat vor einigen Monaten mit dem niederländisch-französischen Wettbewerber Dott fusioniert. Das neue Gemeinschaftsunternehmen konzentriert sich seither stärker auf das Geschäft mit den E-Tretrollern. Im November 2021 hatte Tier den Leipziger Fahrradanbieter Nextbike übernommen. Damals waren die guten Kontakte von Nextbike in diverse Stadtverwaltungen allerdings noch als Argument für die Übernahme angeführt worden. Tier wollte von diesen Kontakten profitieren.
Nextbike betreibt seit 2004 stationsbasierte Leihradsysteme in Hunderten Städten und mehr als zwei Dutzend Ländern und tut das häufig im Auftrag öffentlicher Verkehrsunternehmen und Kommunen. Das Unternehmen werde sich auch mit dem neuen Eigentümer «komplett auf sein Kerngeschäft – die Entwicklung und Integration von maßgeschneiderten Bike-Sharing Lösungen in die ÖPNV-Infrastruktur von Städten und Gemeinden in ganz Europa – konzentrieren», teilte Nextbike mit. Der Anbieter werde dazu künftig wieder als eigenständige Gesellschaft firmieren.
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