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Berliner Stromnetz schließt Lage wie in Oranienburg aus

Das Logo am Hauptsitz der Stromnetz Berlin GmbH. / Foto: Christoph Soeder/dpa
Das Logo am Hauptsitz der Stromnetz Berlin GmbH. / Foto: Christoph Soeder/dpa

Nach dem Stromnetz-Engpass in Oranienburg schließt Stromnetz Berlin Engpässe in der Hauptstadt aus und plant gezielten Netzausbau.

Nach dem Engpass im Stromnetz der Stadt Oranienburg hat Stromnetz Berlin eine solche Situation für die Hauptstadt ausgeschlossen. Das Unternehmen analysiere seit Jahren einmal jährlich detailliert den Netzausbaubedarf. «Wir machen dabei verschiedene Simulationen, wie sich die Kunden verhalten könnten. Diese Simulationen führen dazu, dass wir für jedes einzelne Betriebsmittel wissen, wie stark deren Belastung wäre», sagte Stromnetz-Geschäftsführer Erik Landeck am Mittwoch in Berlin. «Dass wir da überrascht werden von den Entwicklungen, halte ich nicht für realistisch.»

In Oranienburg gibt es laut der Stadt Kapazitätsengpässe im Hochspannungsnetz der Stadtwerke, so dass keine neuen Anschlüsse mehr genehmigt werden. Weitere Wärmepumpen und E-Ladesäulen sind nicht mehr möglich, auch neue Gewerbe- und Industrieflächen können derzeit nicht mit Strom beliefert werden. Nach Angaben der Stadt stieg der Strombedarf zuletzt unter anderem wegen Unternehmensansiedlungen, Zuzug und einem verstärkten Einbau von Wärmepumpen.

Um einen Engpass in der Hauptstadt zu vermeiden, muss das Stromnetz in Berlin in den kommenden Jahren deutlich wachsen. Derzeit liegt die Höchstlast bei 2,2 Gigawatt. Bis 2033 soll sie auf 4,1 Gigawatt steigen - womöglich ist sogar ein noch größerer Bedarf nötig. Unter anderem die Dekarbonisierung der Wärmeerzeugung, mehr E-Mobilität und die fortschreitende Digitalisierung sorgen stetig dafür, dass mehr Strom gebraucht und durch die Netze übertragen wird.

«Ein Rechenzentrum, das heutzutage angeschlossen wird, hat eine Leistung von 90 bis 120 Megawatt. Das ist einmal Potsdam», sagte Landeck zur Verdeutlichung des künftigen Bedarfs. Im Augenblick warteten 26 Rechenzentren darauf, von Stromnetz Berlin ein Angebot zu bekommen oder angeschlossen zu werden. Großer Bedarf entstehe auch durch die Fernwärme, die künftig in Landeshand liegt und dekarbonisiert werden soll.

Um auch in Zukunft die Nachfrage nach Strom bewältigen zu können, brauche es mehr Kabel, mehr Transformatoren und mehr Umspannwerke - «und das auch noch schneller, als wir es bisher geschafft haben», sagte Landeck. In den aktuellen Planungen bis 2033 sind 29 neue Umspannwerke und circa 500 zusätzliche Kilometer Hochspannungskabel vorgesehen. «Zurzeit haben wir weniger als 1000 Kilometer», sagte Landeck zur Einordnung.

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