Rund 14.000 Adressen in Brandenburg sind laut einer Untersuchung des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) von Hochwasser bedroht. Das sind demnach fast 1,65 Prozent aller Anschriften im Bundesland, wie der Verband am Dienstag mitteilte. Bei den betroffenen Adressen handelt es sich demnach um Wohnhäuser, gewerbliche Bauten sowie landwirtschaftliche oder öffentliche Gebäude. «Aufgrund des Klimawandels und damit häufiger auftretenden Wetterextremen sind Schäden in Milliardenhöhe vorprogrammiert», teilte die stellvertretende GDV-Hauptgeschäftsführerin Anja Käfer-Rohrbach mit. Der Verband fordert ein klares gesetzliches Bauverbot in Überschwemmungsgebieten.
Der Großteil der Adressen liegt demnach in bereits identifizierten sowie amtlich festgelegten Überschwemmungsgebieten. Jede fünfte Adresse wiederum liegt in sogenannten Hochwassergefahrenflächen. Das ist vor allem rechtlich ein Unterschied: In amtlich festgesetzten Überschwemmungsgebieten etwa sind bestimmte Bauvorhaben verboten oder müssen speziell geprüft werden und ein Genehmigungsverfahren durchlaufen. Sie wurden bereits detaillierter untersucht und bewertet. Für Hochwassergefahrenflächen gilt das nicht.
Doch aus Sicht des GDV lassen die bisherigen Regelungen zu viele Ausnahmen zu. «Es ist gefährlich und gefährdend, dass in Überschwemmungsgebieten weiterhin Bauland ausgewiesen wird und neu gebaut werden darf», teilte Käfer-Rohrbach weiter mit.
Die meisten hochwassergefährdeten Gebäude liegen demnach im Landkreis Elbe-Elster. Mehr als fünf Prozent aller dortigen Adressen liegen in gefährdeten Lagen, etwa an der Schwarzen Elster. Es folgen die kreisfreie Stadt Brandenburg an der Havel sowie der Landkreis Dahme-Spreewald.
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