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Verdi und BVG einigen sich auf Tarifabschluss

Eine Einigung in den Tarifverhandlungen bei den Berliner Verkehrsbetrieben rückt immer näher. (Archivbild) / Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa
Eine Einigung in den Tarifverhandlungen bei den Berliner Verkehrsbetrieben rückt immer näher. (Archivbild) / Foto: Sebastian Christoph Gollnow/dpa

Im Tarifkonflikt bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) haben sich beide Seiten geeinigt. Über den Abschluss müssen nun noch die Gewerkschaftsmitglieder abstimmen. Die Verdi-Tarifkommission empfehle, dem Angebot der Arbeitgeberseite zuzustimmen, teilte die Gewerkschaft mit. Auch die BVG-Gremien müssen den Abschluss noch absegnen.

Die Mitgliederbefragung soll in den nächsten Tagen beginnen und bis zum 28. April laufen, teilte Verdi weiter mit. Stimmen aus Sicht der Tarifkommission genügend Mitglieder - mindestens aber 25 Prozent - zu, wäre der Tarifstreit endgültig beigelegt. 

Weitere Warnstreiks sind vom Tisch

Fahrgäste können damit aufatmen. Weitere Arbeitskämpfe sind vorerst nicht absehbar. Verdi hatte in der laufenden Tarifrunde seit Mitte Januar fünfmal zum Ausstand aufgerufen und die BVG an insgesamt acht Tagen weitgehend lahmgelegt. 

«Ich bin froh, dass wir nach hartem Ringen einen für alle Seiten guten und nachhaltigen Kompromiss erzielt und die Tarifrunde letztlich zu einem Abschluss gebracht haben», sagte BVG-Personalvorständin Jenny Zeller-Grothe. «Für uns ist der Abschluss ein finanzieller Kraftakt, den wir nun gemeinsam und verantwortungsvoll managen werden, damit unsere Fahrgäste sich auf ein stabiles Angebot verlassen können.»

Verdi-Verhandlungsführer Jeremy Arndt bezeichnete das Angebot als ein «Ergebnis unserer Stärke und unserer Entschlossenheit, die wir in den letzten Monaten gezeigt haben». Verdi liege damit deutlich über den anderen Tarifabschlüssen in diesem Jahr.

Knackpunkt Grundgehalt

Grundlage der Einigung in der siebten Verhandlungsrunde für rund 16.000 Beschäftigte war der Kompromiss einer Schlichtung. Dieser war unter Vermittlung der früheren Ministerpräsidenten Matthias Platzeck (SPD, Brandenburg) und Bodo Ramelow (Linke, Thüringen) zustande gekommen. Die Schlichtung war notwendig geworden, nachdem Verdi die Verhandlungen im März für gescheitert erklärt hatte.

Knackpunkt war die Forderung nach einer Erhöhung des Grundgehalts um 750 Euro pro Monat bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die nun getroffene Einigung sieht ein Plus von 430 Euro monatlich vor. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre, rückwirkend zum Januar 2025. 

Die erste Erhöhung erfolgt mit 380 Euro zum 1. Juni dieses Jahres. Weitere 50 Euro zusätzlich folgen ein Jahr später. Für die ersten fünf Monate des Vertrags ist eine Einmalzahlung in Höhe von 1.500 Euro vereinbart. Außerdem sollen Fahrdienst- und andere Zulagen sowie das Weihnachtsgeld angehoben werden. 

Da die Tarifkommission der Gewerkschaft sich für die Annahme des Abschlusses ausgesprochen hat, gilt ein entsprechendes Ergebnis bei der Mitgliederbefragung als wahrscheinlich. Erneute Streiks sind dann ausgeschlossen - zumindest bis Ende des Jahres. Dann läuft der Manteltarifvertrag aus, den BVG und Verdi im Frühjahr 2024 abgeschlossen haben. Er regelt unter anderem die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten.

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