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Gebürtige Iranerin siegt bei «Miss-Germany»-Wahl

Apameh Schönauer steht auf der Bühne und feiert ihren Titelgewinn als Miss Germany 2024. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa
Apameh Schönauer steht auf der Bühne und feiert ihren Titelgewinn als Miss Germany 2024. / Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Apameh Schönauer kam mit sechs Jahren nach Deutschland. Nach einem langen Auswahlverfahren setzt sich die Architektin bei «Miss Germany» durch.

Apameh Schönauer aus Berlin ist die neue «Miss Germany». Die 39-Jährige setzte sich am späten Samstagabend im südbadischen Rust gegen acht andere Frauen durch. Die Architektin mit Wurzeln im Iran will sich für junge Frauen mit Migrationshintergrund einsetzen, wie sie während der Show sagte.

Eine Jury aus Moderatorin Neda Peemüller, Entertainer Nicolas Puschmann, Influencer Twenty4Tim, Autorin Vivien Wulf, Schauspielerin Sharon Battiste und der PR-Chefin der Miss Germany Studios, Jil Andert, wählte nach mehreren Vorstellungsrunden die Siegerin im Europa-Park.

Die Gewinnerin bekommt laut Veranstalter den «Female Leader Award». Er ist mit einer Prämie von 25.000 Euro verbunden.

Schönauer sagte der Deutschen Presse-Agentur vor der Endrunde, sie sei in Teheran geboren und mit sechs Jahren nach Deutschland gekommen. Während der Veranstaltung machte die Mutter von zwei Kindern ihr Engagement für Frauenrechte mit Fokus auf den Iran deutlich. Ihr Motto bei Hindernissen laute: «Einfach weitermachen!»

Auf der Veranstalterseite schrieb Schönauer, sie setze sich über das Netzwerk Shirzan (Löwenfrau) für benachteiligte und unterdrückte Frauen ein.

Die bisherige Altersgrenze von 39 Jahren galt für die laufende Staffel nicht mehr: Älteste Finalistin war die Hamburgerin Mignon Kowollik (42). Es bewarben sich diesmal laut Veranstalter rund 15 000 Frauen. Die Auswahl lief über mehrere Monate.

Beim Finale fehlte überraschend eine Kandidatin: Die 27-jährige Ann-Katrin Lange aus dem niedersächsischen Bad Gandersheim könne aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein, kündigte Moderatorin Lola Weippert an.

Einst war «Miss Germany» ein Wettbewerb mit Bikini-Runden auf dem Laufsteg. Dann gab es einen Imagewandel: Seit 2019 zählen die Persönlichkeit der Teilnehmerinnen und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Die Siegerin bekommt keine Krone mehr. Nur eine Schärpe gibt es nach wie vor. Bei der Gala-Abendveranstaltung mit hunderten Gästen trugen einige Teilnehmerinnen glitzernde Abendkleider.

Die Finalistinnen vertraten sehr unterschiedliche Profile. Tamara Schwab (31) aus dem bayerischen Roth lebt nach eigenem Bekunden seit zweieinhalb Jahren mit einem Spenderherz.

Mit schweren Herausforderungen kämpft Christina Modrzejewski (28) aus Dinslaken: Sie bekam 2021 eine seltene Autoimmunerkrankung. Die gelernte Krankenschwester ist auf einen Rollstuhl und elektronische Orthesen angewiesen. Mit Orthesen lassen sich unter anderem geschädigte Gelenke stabilisieren, Gliedmaßen ruhig stellen und Fehlhaltungen korrigieren.

Im vergangenen Jahr wurde die damals 20-jährige Kira Geiss aus Wilhelmsdorf bei Ravensburg «Miss Germany». Sie war damit angetreten, der jungen Generation eine Stimme geben zu wollen. Die in der Kirche aktive Frau hatte in Magdeburg eine Jugendgemeinde gegründet. «Das ist überhaupt kein Schönheitswettbewerb», sagte Geiss bei der diesjährigen «Miss-Germany»-Wahl.

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