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Mevlüde-Genç-Medaille für Holocaust-Überlebende Friedländer

Margot Friedländer nach der Verleihung der Mevlüde-Genc-Medaille durch Hendrik Wüst (r, CDU). / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Margot Friedländer nach der Verleihung der Mevlüde-Genc-Medaille durch Hendrik Wüst (r, CDU). / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer wurde für ihren Einsatz gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus ausgezeichnet.

Die Holocaust-Überlebende Margot Friedländer ist mit der Mevlüde-Genç-Medaille des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) ehrte die 102-jährige Zeitzeugin am Dienstag im Bode-Museum in Berlin für ihre besonderen Verdienste im Kampf gegen Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus.

«Margot Friedländer hat die Arbeit gegen das Vergessen zu ihrem Herzensanliegen gemacht - aus entsetzlicher eigener Erfahrung in der Zeit des Nationalsozialismus», würdigte Wüst das Engagement der gebürtigen Berlinerin. «Unermüdlich nimmt sie es auf sich, von den Schrecken der Vergangenheit zu erzählen und so dazu beizutragen, dass das, was passiert ist, nie wieder passieren kann.»

Sie spreche für die Menschen, die nicht mehr sprechen können, lobte Wüst. Als unerschütterliche Kämpferin gegen Hass und Ausgrenzung habe sie viele Herzen und Köpfe erreicht - insbesondere junger Menschen. «Sie ist ein Vorbild für uns alle, sie lehrt uns wie keine Zweite die Kraft aufzubringen für Vergebung, Hoffnung und Toleranz.»

Die Mevlüde-Genç-Medaille wird seit 2018 vom Land NRW an Einzelpersönlichkeiten oder Gruppen verliehen. Die Auszeichnung soll mahnend an den Brandanschlag von Solingen am 29. Mai 1993 erinnern. In der Nacht hatten Jugendliche Brandsätze in das Haus der Familie Genç geworfen. Mevlüde und Durmus Genç verloren zwei Töchter, zwei Enkelkinder und eine Nichte. 17 Familienmitglieder wurden zum Teil sehr schwer verletzt.

Margot Friedländer war 1944 ins Konzentrationslager Theresienstadt deportiert worden. Nach der Befreiung wanderte sie 1946 nach New York aus. 2010 ließ sie sich dauerhaft in einem Seniorenheim in Berlin nieder und wurde wieder eingebürgert. Seitdem engagiert sie sich als Überlebende und Zeitzeugin des Holocaust in der Erinnerungsarbeit, mit Lesungen, Vorträgen und vor allem bei Besuchen an Schulen. Für ihre Arbeit gegen das Vergessen ist sie bereits mehrfach ausgezeichnet worden.

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