Fast sieben Jahre nach der spektakulären Entführung eines vietnamesischen Ex-Managers in Berlin ist auch die Verurteilung eines Tathelfers zu fünf Jahren Haft rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe hat die Revision des Mannes gegen das Urteil des Berliner Kammergerichts als unbegründet verworfen, wie es am Mittwoch mitteilte. Die Berliner Richter hatten den vietnamesischen Staatsangehörigen im Januar 2023 der geheimdienstlichen Agententätigkeit sowie der Beihilfe zur Freiheitsberaubung schuldig gesprochen.
Der Geschäftsmann Trinh Xuan Thanh war am 23. Juli 2017 im Berliner Tiergarten mit seiner Freundin entführt und auf geheimem Weg in die Heimat verschleppt worden. In Vietnam wurde er wegen Korruptionsvorwürfen zweimal zu lebenslanger Haft verurteilt. Der frühere Vorstandschef eines staatlichen Baukonzerns war 2016 nach Deutschland gekommen und hatte politisches Asyl beantragt.
Der Tathelfer war im April 2022 in der tschechischen Hauptstadt Prag festgenommen und dann nach Deutschland überstellt worden. Der Mann habe sich bewusst an der Verschleppung beteiligt, hieß es im Berliner Urteilt. Es habe sich um eine Operation des vietnamesischen Geheimdienstes gehandelt.
In einem ersten Prozess zu der Entführung des Geschäftsmannes 2018 war ein ebenfalls aus Vietnam stammender Angeklagter wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit und Beihilfe zur Freiheitsberaubung zu einer Haftstrafe von drei Jahren und zehn Monaten verurteilt worden. Das Urteil ist schon länger rechtskräftig.
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