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Festspiele für «Brückenschlag» bei Debatte um Nahostkonflikt

Die Musikjournalistin und Musikerin Kamila Metwaly. / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa
Die Musikjournalistin und Musikerin Kamila Metwaly. / Foto: Bernd von Jutrczenka/dpa

Mit Thementagen unter dem Motto «Reflexe und Reflexionen» wollen die Berliner Festspiele zu einer differenzierteren Auseinandersetzung über den Nahostkonflikt in Deutschland beitragen. «Wir möchten einen Brückenschlag versuchen zwischen immer unversöhnlicher scheinenden Positionen», sagte Intendant Matthias Pees am Dienstag in Berlin. Das solle mit diskursiven und künstlerischen Beiträgen versucht werden. «Wir wollen Raum schaffen für Austausch und verschiedene Sichtweisen.»

Kuratiert wird das Programm von der Politologin Saba-Nur Cheema und dem Historiker Meron Mendel. Geplant sind die vier Tage vom 13. bis 16. Juni in Berlin mit dem Untertitel «Der 7. Oktober, der Gaza-Krieg und die Debatte in Deutschland».

Nach Angaben Cheemas, zu deren Arbeitsschwerpunkten Muslimfeindlichkeit und Antisemitismus zählen, sollen gerade auch Menschen aus der Region eingebunden werden. Seit dem 7. Oktober - dem Tag des Überfalls von Hamas-Terroristen auf Israel, dem der Krieg in Gaza folgte - bekämen etwa israelische Kulturschaffende keine Einladungen mehr oder würden stillschweigend boykottiert.

Mendel, Direktor der Bildungsstätte Anne Frank, verwies unter Hinweis auf jüngste Zwischenfälle im Berliner Museum Hamburger Bahnhof und während der Berlinale-Gala darauf, künstlerische Angelegenheiten würden zu antiisraelischen Ereignissen gemacht. Kriterium bei den Einladungen sei gewesen, dass die Beteiligten jeweils für Zusammenarbeit und gemeinsame Entwicklung stünden, nicht für Konfrontation. Bisher gebe es keine Absagen aus der Region.

Unterschiedliche Auseinandersetzungen bestimmen auch das Programm für «Radical Playgrounds: From Competition to Collaboration». Vor und während der Fußball-EM soll für elf Wochen vom 27. April bis 14. Juli ein Kunstparcours neben dem Berliner Gropius Bau entstehen. Der öffentliche Raum soll dabei Beziehungen unter Fremden ermöglichen, aber auch Trennendes offenlegen. Auf den von Künstlerinnen und Künstlern gestalteten Plätzen sollen Spannungsverhältnisse zwischen Regeln und Freiräumen, Vertrautem und Unbekanntem, Grenzen und ihrer Überschreitung neu verhandelt werden.

Die Berliner Festspiele veranstalten das ganze Jahr über verschiedene Kulturveranstaltungen und nutzen dafür vor allem ihre eigenen zwei Häuser: den Gropius Bau und das Haus der Berliner Festspiele.

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