Das vor 20 Jahren im Schlosspark Sanssouci für die Nachwelt gesicherte und mit Sand und Erde abgedeckte Modell-Fort von 1893 wird auf absehbare Zeit nicht restauriert. Das teilte das Kulturministerium in Potsdam auf eine Anfrage aus der AfD-Landtagsfraktion mit. Unter Hinweis auf die personellen und finanziellen Ressourcen sowie vieler Aufgaben aus der Satzung sehe die Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg derzeit keine prioritäre Aufgabe, das Modell-Fort wieder freizulegen.
Zeugnis der Militärgeschichte des Kaiserreichs
Im Jahr 1893 hatte die Firma Krupp die Miniaturfestung Kaiser Wilhelm II. geschenkt. Damit sollte der Kaiser von der neuen Geschütztechnik mit Panzerungen in Festungsbauten überzeugt werden. Laut Schlösserstiftung ist der Bau ein einzigartiges Zeugnis für die Militär- und Mentalitätsgeschichte des Kaiserreichs. Vor und während des Zweiten Weltkrieges habe das Baudenkmal durch Vandalismus, witterungsbedingte Korrosion und fehlende Wartung großen Schaden erlitten.
Stiftung sieht kulturelle Verpflichtung für Bauwerk erfüllt
Um die Anlage zu sichern, seien die sichtbaren Mauerreste im Jahr 2004 nach Vermessung und digitaler Erfassung mit Geovlies, Sand und Rasen abgedeckt und gesichert worden. Damit sei die Stiftung ihrer Verpflichtung zum Erhalt des Unesco-Weltkulturerbes nachgekommen. Das Kulturministerium sehe daher keine Veranlassung, das Thema einer Restaurierung auf die Tagesordnung des Stiftungsrates zu setzen.
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