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Berlins Kultursenator Chialo: Bibliotheken in Luxuskaufhaus unterbringen

Joe Chialo (CDU), Berliner Senator für Kultur, Engagement- und Demokratieförderung. / Foto: Carsten Koall/dpa
Joe Chialo (CDU), Berliner Senator für Kultur, Engagement- und Demokratieförderung. / Foto: Carsten Koall/dpa

Berlins Kultursenator Chialo hält es für möglich, die ZLB und die Staatsbibliothek vorübergehend in einem Luxuskaufhaus unterzubringen. Die Idee kam aus den Bibliotheken selbst.

Berlins Kultursenator Joe Chialo hält es für möglich, die Zentrale Landesbibliothek (ZLB) und vorübergehend auch die Staatsbibliothek in dem derzeit noch als Luxuskaufhaus von Galeries Lafayette genutzten Gebäude unterzubringen. Die Idee dazu sei nicht von der Kulturverwaltung gepusht worden, sondern aus den beiden Bibliotheken gekommen, sagte der CDU-Politiker am Donnerstag bei der Plenarsitzung im Landesparlament.

Chialo hält gemeinsamen Bibliotheksstandort für möglich

Die Suche nach einem neuen Standort für die ZLB beschäftige die Landespolitik schon lange. «Wir wissen natürlich auch, in welcher Situation wir uns befinden», sagte Chialo mit Blick auf die Sparzwänge in Berlin. «Das führt, wenn man neue Ideen umsetzen will, dazu, dass man überlegt, wie man vielleicht kreativer vorgehen kann, als es die Haushaltslage ermöglicht.»

Beide Bibliotheken in der Friedrichstraße unterzubringen, wo das Luxuskaufhaus Ende 2024 schließen soll, hält Chialo durchaus für realistisch: «Wir haben diese Idee begleitet, sie wurde geprüft, und es sieht so aus, dass es möglich ist», sagte er. «Es ist nicht die einzige Option.» Man könne aber ernsthaft darüber nachdenken. «Und das tun wir, wissend, dass wir in einer schwierigen Haushaltslage sind.» Chialo hatte erste Überlegungen dazu bei der Kulturausschusssitzung Anfang der vergangenen Woche vorgestellt.

Finanzierung wird noch geprüft

Die Staatsbibliothek am Kulturforum in Berlin-Mitte bekommt auch Gelder vom Bund. Zu einer möglichen Kostenaufteilung zwischen Bund und Berlin bei einem zeitweisen Umzug in die Friedrichstraße lasse sich aber noch nichts sagen. «Wir sind mitten im Modulieren eines Finanzmodells», sagte Chialo. Das gelte auch für die Frage, ob bei dieser Variante tatsächlich genügend Platz für beide Bibliotheken sei. Das zu prüfen, sei der übernächste Schritt. «Wir konzentrieren uns auf die realistische Umsetzbarkeit.»

Für die Zentral- und Landesbibliothek, die bisher an zwei Standorten am Blücherplatz und in der Breiten Straße untergebracht ist, wird seit Jahren ein neuer Platz gesucht. Chialo hat sich früh für das Quartier 207 in der Friedrichstraße ausgesprochen, für den Vorschlag aber nicht nur Zustimmung bekommen. Im vergangenen Oktober teilte das französische Kaufhaus mit, die Filiale Friedrichstraße Ende 2024 zu schließen. Für die Staatsbibliothek an der Potsdamer Straße steht eine Sanierung an - ein vorübergehender Umzug könnte eine Lösung sein.

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