Die sogenannte Revolutionäre 1. Mai-Demonstration in Berlin ist aus Sicht der Polizei bislang weitestgehend friedlich verlaufen. Es gebe - anders als in den Vorjahren - «keinen besonderen schwarzen Block», sagte Polizeisprecherin Anja Dierschke am Mittwochabend in der RBB-Abendschau. Einige Teilnehmer seien aber vermummt. Dierschke sprach von einer «besonderen Emotionalisierung» in Verbindung mit dem Nahost-Konflikt. Dieser sei ein prägendes Thema der diesjährigen Demonstration linker und linksradikaler Gruppen.
Nach neuesten Schätzungen der Polizei beteiligten sich zunächst rund 7500 Menschen an dem Protestzug. Es kämen aber weiterhin viele Menschen hinzu, sagte Polizeisprecherin Dierschke. Die Veranstalter sprachen auf der Onlineplattform X von 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern an dem Protestzug. Dieser hatte nach dem Start am Südstern in Kreuzberg ohne größere Störungen den Hermannplatz in Neukölln erreicht. In der Menge wurde teils Feuerwerk gezündet.
Der Zug setzte sich dann ohne Zwischenkundgebung zur Sonnenallee fort und erreichte diese gegen 19.45 Uhr. Auf das Geschehen dort richtet sich das besondere Augenmerk der Polizei, nachdem es dort nach dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 Freudenkundgebungen gegeben hatte. Auch die meisten Protestaktionen palästinensischer Gruppen zum Krieg Israels im Gaza-Streifen gab es dort.
An der Strecke und in den Seitenstraßen befand sich ein großes Polizeiaufgebot. Es wurde ein Wasserwerfer bereitgehalten, an den Seiten waren Scheinwerfer zum Ausleuchten bei für die Dunkelheit aufgebaut.
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