Die Berliner Stadtteilmütter, die seit 20 Jahren Familien mit ausländischen Wurzeln bei der Integration unterstützen, können vorerst weiter arbeiten. Trotz Einsparungen im Landeshaushalt sei die Finanzierung des Projekts für dieses Jahr gesichert, teilte Familiensenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) nach der Senatssitzung mit.
Nach ihren Angaben sind derzeit 270 Stadtteilmütter in den Bezirken aktiv. 49 von ihnen werden demnach über das sogenannte Solidarische Grundeinkommen (SGE) finanziert, ein Förderprogramm für Langzeitarbeitslose. Die betreffenden Frauen werden nun in das Landesprogramm Stadtteilmütter überführt, wie Günther-Wünsch erläuterte.
Stadteilmütter selbst mit ausländischen Wurzeln
Die Stadtteilmütter stammen selbst aus Einwandererfamilien, die schon länger in Deutschland leben. Sie unterstützen andere Familien mit Kindern auf vielfältige Weise.
Sie helfen ihnen beim Ankommen in Berlin, im Umgang mit Behörden, beim Kita- und Schulbesuch. Sie informieren auch über Hilfsangebote in den Bezirken, etwa in Familienzentren. Sogenannte Stadtteilmütterstellen sind über die Bezirke verteilt.
Projekte auch in Flüchtlingsunterkünften
Nach Einschätzung von Günther-Wünsch läuft das Programm, das in diesem Jahr 11,5 Millionen Euro kostet, sehr erfolgreich. «So erreichen wir jährlich mehr als 50.000 Familien in Berlin und bieten ihnen niedrigschwellige Unterstützung auf Augenhöhe.» Bewährt habe sich, dass die Stadtteilmütter auch in den Großunterkünften für Flüchtlinge in Tegel und Tempelhof eigene Projekte umsetzten.
Auch über 2025 hinaus will Günther-Wünsch das Programm fortführen - und möglichst ausbauen. Die Weiterfinanzierung werde «hohe Priorität» bei den Verhandlungen über den Doppelhaushalt 2026/2027 haben, versicherte sie. Es bleibe bei dem schon länger formulierten Ziel, die Zahl der Stadteilmütter auf 300 zu erhöhen.
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