Die Grünen im brandenburgischen Landtag rechnen künftig als Folge der Klimakrise mit häufigerem Hochwasser und fordern mehr Tempo beim Klimaschutz. Es sei wissenschaftlich erwiesen, dass es einen Zusammenhang zwischen der menschengemachten globalen Erwärmung und dem steigenden Risiko für Extremwetterereignisse gebe, teilte die Fraktion mit.
Daher würden verheerende Hochwasserereignisse immer häufiger und intensiver auftreten. Grünen-Fraktionschef Benjamin Raschke sagte: «Wir wollen mehr Tempo beim Klimaschutz im Land und ein verbindliches Klimagesetz, welches Klimaschutz und Klimaanpassung gesetzlich und einklagbar festschreibt.»
Brandenburg bereitet sich auf ansteigende Flüsse und Hochwasser vor, vor allem an der Oder. Hoffnungsvoll stimme ihn, dass der Katastrophenschutz gut auf die Lage vorbereitet sei und an Elbe und Oder über 90 Prozent der Deiche saniert seien, sagte der Grünen-Spitzenkandidat für die Landtagswahl, Raschke. «Dadurch schützen wir Menschenleben und das Hab und Gut, das sich die Menschen an der Oder erarbeitet haben.»
Forscher: Flüssen wieder mehr Raum geben
Das Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) fordert zum Schutz vor Hochwasser ein Umdenken beim Umgang mit Flüssen. «Erst der Mensch hat durch Begradigungen und zu eng geführte Deiche Flüsse geschaffen, in denen Hochwasserwellen schneller und höher anschwellen», kritisierte IGB-Forscherin Sonja Jähnig.
Technische Hochwasserschutzanlagen bieten ihr zufolge keinen absoluten Schutz. «Sie greifen stark in die Gewässerstruktur ein, sind teuer und lassen sich nur schwer an zunehmende Hochwasserereignisse anpassen. Als Gesellschaft müssen wir daher anders mit unseren Flüssen und Auen umgehen». IGB-Forscher plädieren dafür, den Flüssen wieder mehr Raum zu geben und Auenlandschaften zu schaffen, in denen das Wasser zurückgehalten wird.
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