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Tierschützer setzen Belohnungen nach mutmaßlicher illegaler Wolfstötung aus

Tierschützer beklagen illegale Tötungen von Wölfen. (Symbolbild) / Foto: Soeren Stache/dpa
Tierschützer beklagen illegale Tötungen von Wölfen. (Symbolbild) / Foto: Soeren Stache/dpa

Tierschutz-Organisationen bieten Belohnungen nach illegaler Wolfstötung in Treuenbrietzen an. Behörden ermitteln.

Nach einer womöglich illegalen Tötung eines Wolfs bei Treuenbrietzen (Kreis Potsdam-Mittelmark) wollen Tierschutz-Organisationen den Fall auch mit Hilfe von Belohnungen aufklären. Das Landesamt für Umwelt in Brandenburg geht dem Fall nach und spricht von einem laufenden Ermittlungsverfahren. Der Wolf, den Zeugen im September am Rande des Flusses Nieplitz schwer verletzt gesehen haben sollen, ist jedoch verschwunden.

Die Tierrechtsorganisation Peta sprach von einer grausamen Tötung und teilte mit, sie setze 1000 Euro Belohnung aus für Hinweise zur Aufklärung des Falls und Ergreifung des Täters. Die «Allianz Wolf Brandenburg» kündigte an, es stünden 11.000 Euro Belohnung zur Verfügung, ein Großteil komme aus Spenden. Die Initiative nehme Hinweise aus der Bevölkerung entgegen ebenso das Landesamt für Umwelt (LfU). Es wurden Strafanzeigen gestellt.

Landesumweltamt ließ Proben an Wolfsspur sichern

Das Landesumweltamt, das für den Umgang mit dem Wolf zuständig ist, teilte auf Anfrage mit, Auftragnehmer des LfU hätten das Tier am angegebenen Fundort bei Treuenbrietzen nicht mehr gefunden. Es seien jedoch Blutproben an der zum Gewässer hinführenden Wolfsspur gesichert worden. «Die genetische Auswertung dieser Proben ergaben eindeutig ein Wolfsindividuum», so das Landesumweltamt. Wolfsspuren, die vom Gewässer wegführten, fehlten jedoch. Was genau ablief, bleibt aber unklar.

Dem Landesumweltamt sei auch ein bestimmtes Video in sozialen Medien bekannt, teilte ein Behördensprecher mit. Darauf ist zu sehen, wie ein Wolf regungslos am Ufer eines Gewässers liegt und daraus trinkt. Zuvor berichtete die «Märkische Allgemeine Zeitung» über den Fall.

Die Initiative «Allianz Wolf Brandenburg» hält eine Schussverletzung für wahrscheinlich und vermutete, dass der Wolf danach erschlagen und heimlich entsorgt wurde. Nach der Schilderung der Wolfsschützer wollten Zeugen Hilfe für den Wolf organisieren. Als ein Wolfsbeauftragter eingetroffen sei, sei das Tier nicht mehr da gewesen.

Vier Nachweise auf illegale Wolfs-Tötungen

Laut Landesumwelt wurden in Brandenburg in diesem Jahr bislang vier illegale Tötungen von Wölfen festgestellt. Drei weitere Verdachtsfälle würden noch untersucht. Insgesamt wurden bis Ende Oktober 29 Wölfe tot gefunden, 23 davon kamen bei Verkehrsunfällen um.

Der Wolf ist eine streng geschützte Tierart. Es ist verboten, ihn zu töten. Brandenburg gilt als Wolfsland Nummer eins in Deutschland.

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