Die Grünen setzen sich für ein ganzjähriges und bundesweites Böllerverbot ein. Ein entsprechender Antrag eines Mitglieds aus dem Kreisverband Berlin-Friedrichshain/Kreuzberg fand auf dem Parteitag eine Mehrheit. Darin ist die Rede von einem ganzjährigen und bundesweiten Feuerwerksverkaufsverbot sowie mehr Spielräumen für die Länder bei Verbots- und Erlaubniszonen.
Bundestags-Fraktionschefin Britta Haßelmann hatte zuvor argumentiert, ein Böllerverbot solle nicht bundesweit festgelegt werden, sondern es solle einen rechtlichen Rahmen geben, damit Städte und Gemeinden vor Ort entscheiden könnten.
Der Antragsteller Vasili Franco aus Berlin verwies auf die negativen Folgen von Feuerwerk für Mensch und Tier. «In der Stadt traut man sich lang nicht raus. Für Asthmatiker wird die Luft dünn, die Straßen voller Müll. Und auch für die Tierwelt ist Silvester der pure Horror. Wildtiere kriegen Panik, Igel erwachen aus dem Winterschlaf, Vögel fallen vom Himmel und auch Hund, Katze und Meerschweinchen drehen am Rad.»
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) und die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hatten im Januar zwei Petitionen mit vielen Unterschriften für ein Böllerverbot an das Bundesinnenministerium überreicht. «Die Böllerei an Silvester verursacht immense Schäden. Zahlreiche Menschen werden auch mit legalen Böllern jedes Jahr verstümmelt, schwer verbrannt oder sogar getötet», sagte der Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch. «Gegen die chaotischen Zustände zum Jahreswechsel hilft nur ein generelles Böllerverbot.» Es geht um ein komplettes Pyrotechnikverbot für den Privatgebrauch. Ziel ist der Schutz von Mensch, Tier und Umwelt. In der vergangenen Silvesternacht waren bundesweit fünf Menschen durch Böller ums Leben gekommen, es gab viele Verletzte, darunter auch Kinder. Auch Polizisten wurden verletzt.
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