Die Brandenburger Landesregierung hat die Arbeit des Rates der Sorben/Wenden im Landtag zugunsten der Minderheit in der Lausitz gewürdigt. In den vergangenen Jahren sei es gelungen, digitale Angebote zum Spracherwerb und zur Sprachpflege auszubauen, innovative Projekte zum Strukturwandel auf den Weg zu bringen und die jährliche Finanzierung der Stiftung für das Sorbische Volk um mehr als fünf Millionen Euro zu erhöhen, sagte der Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Tobias Dünow. Der Kulturstaatssekretär betonte, dies sei ohne das Engagement des Rates nicht denkbar gewesen.
Die bisherige Vorsitzende des Rates der Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Brandenburger Landtag, Kathrin Schwella, nannte für die zu Ende gehende Wahlperiode unter anderem die Schulverordnung für Sorben/Wenden sowie einen Sitz im Kinder- und Jugendausschuss des Landes als wichtige Erfolge. In den meisten Sitzungen des Rates ging es um Bildungsfragen.
Aufruf zur Wahl des Rates
Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden rief alle Sorben und Wenden dazu auf, sich an der Wahl des neuen Rates zu beteiligen. Seit 30 Jahren setzt sich das Gremium dafür ein, dass Sprache und Kultur der Sorben/Wenden erhalten bleiben und ihre Rechte verbessert werden. Der fünfköpfige Rat hat im Landtag eine beratende Stimme. Der neue Rat wird per Briefwahl gewählt - bis 15. Dezember ist das möglich. Seit 2015 gibt es diese Direktwahl.
Mitmachen kann bei der Wahl, wer in Brandenburg wahlberechtigt ist, bis 8. Dezember im Wählerverzeichnis eingetragen ist und sich zum sorbischen/wendischen Volk bekennt. Dafür muss man zum Beispiel keine familiären Wurzeln der Sorben/Wenden haben.
Es gehe darum, alle Sorben/Wenden im Land zu erreichen, auch die, die nicht in der Domowina - dem Bund Lausitzer Sorben - organisiert seien, sagte Schwella. Viele lebten außerhalb des Siedlungsgebietes. Die Sorben und Wenden sind seit rund 1500 Jahren in der Lausitz ansässig. Wie viele es genau gibt, ist unklar. In Sachsen heißt die Minderheit Sorben.
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