Für die Einspeisung der zunehmenden Strommengen aus erneuerbaren Energien in Brandenburg braucht es ein leistungsfähigeres Hochspannungsnetz - die Landesregierung will die Kapazitäten deshalb schleunigst ausbauen. Mit den drei im Bundesland aktiven Verteilnetzbetreibern hat das Wirtschaftsministerium deshalb einen Zehn-Punkte-Plan erarbeitet, wie Minister Jörg Steinbach (SPD) am Donnerstag mitteilte. Dieser sieht unter anderem vereinfachte Genehmigungsverfahren vor und einen Personalaufbau beim zuständigen Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe (LBGR).
90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien wird demnach in das sogenannte Hochspannungsnetz mit einer Spannung von 110 Kilovolt und den darunter liegenden Netzebenen eingespeist. Ziel der Landesregierung ist es deshalb, bis 2027 rund 350 Kilometer neue Freileitungen genehmigen zu lassen.
Dafür soll unter anderem die Zahl der Mitarbeiter im Bereich Energieleitungen des LBGR von derzeit sechs auf 15 steigen. Finanziert werden sollen die zusätzlichen Stellen über eine neue Gebührenordnung, sodass der Landeshaushalt nicht belastet werde. Die Genehmigungsprozesse sollen dem Plan zufolge zudem zunehmend digitalisiert und standardisiert werden. Gemeinsam mit den Verteilnetzbetreibern will die Landesregierung zudem bei Themen, für die der Bund zuständig ist, auf gesetzliche Verbesserungen dringen.
«Das gemeinsame Zehn-Punkte-Programm packt die wesentlichen Herausforderungen an der Wurzel und wird so rechtssicher für kürzere Verfahrenszeiten sorgen», teilte Steinbach mit. Unterzeichnet wurde der Plan von den Verteilnetzbetreibern Edis, Mitnetz und Wemag.
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