Die Bundestagswahl hat wichtige Auswirkungen auf das Berliner Landesparlament. Weil fünf Mitglieder des Abgeordnetenhauses in den Bundestag einziehen, rücken andere Parteimitglieder über die Landesliste für sie nach. Inzwischen steht weitgehend fest, wer dazu gehört.
Bei den Linken ziehen mit Katalin Gennburg und Ferat Koçak gleich zwei Abgeordnete aus dem Landesparlament in den Bundestag ein. Beide hatten zum ersten Mal dafür kandidiert.
Am Wahlttag bekam Koçak in Neukölln überraschend die meisten Erststimmen. Gennburg ist in Marzahn-Hellersdorf angetreten, wo der AfD-Kandidat die meisten Erststimmen holte und bekam dann über die Linke-Landesliste einen Sitz im Bundestag.
Zwei neue Abgeordnete für die Linke-Fraktion
Für sie rücken im Abgeordnetenhaus Franziska Leschewitz und Michael Efler nach, die beide zuvor schon Erfahrungen im Landesparlament gesammelt haben, wie die Linke-Fraktion mitteilte.
Aus der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus verabschiedet sich der Wissenschaftsexperte Adrian Grasse, der seit 2016 im Landesparlament ist. Er lag in seinem Wahlkreis Steglitz-Zehlendorf bei den Erststimmen vorn und wechselt in den Bundestag.
Ein Wirtschaftsexperte rückt bei der CDU nach
Für ihn rückt Marco Hahnfeld, der Landesgeschäftsführer des Wirtschaftsrats der CDU, nach. «Ich werde das Mandat auch annehmen», sagte er auf dpa-Anfrage.
Bei der AfD zieht Ronald Gläser über einen Listenplatz in den Bundestag ein. Für ihn übernimmt Frank Scheermesser im Abgeordnetenhaus. Scheermesser, der schon von 2016 bis 2021 Mitglied im Landesparlament war, wird das Mandat nach Angaben der AfD-Fraktion auch annehmen.
Noch nicht klar ist die Lage bei den Grünen: Die bisherige stellvertretende Fraktionsvorsitzende Julia Schneider verlässt das Abgeordnetenhaus. Sie hat bei der Bundestagswahl das Direktmandat für Pankow gewonnen.
Monika Herrmann könnte nachrücken
Damit könnte Monika Herrmann, nachrücken, die von 2013 bis 2021 grüne Bezirksbürgermeisterin in Friedrichshain-Kreuzberg war. Herrmann hat sich allerdings noch nicht entschieden, ob sie das tatsächlich möchte. Sie führe noch Gespräche dazu, heißt es.
Herrmann ist Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität bei den Berliner Grünen. Mit Antje Kapek und Oda Hassepaß gibt es in der Grünen-Fraktion im Landesparlament allerdings schon zwei Verkehrs- und Mobilitätsexpertinnen.
Bei der SPD stellt sich die Nachrücker-Frage nicht: Aus der Fraktion im Abgeordnetenhaus wechselt niemand in den Bundestag.
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